VBE: Pferd nicht vom Schwanz her aufzäumen

Zumeldung zur PM Nr. 142/2012 des Kultusministeriums

Stuttgart. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg begrüßt es, dass individuelle Lernformen und mehr Heterogenität künftig in der Lehrerausbildung eine größere Rolle spielen sollen, damit die „veränderte Lernkultur“ an den Schulen und insbesondere an den von der grün-roten Landesregierung favorisierten Gemeinschaftsschulen besser umgesetzt werden kann. Der bessere Weg wäre jedoch, so der VBE-Sprecher, die Lehrer zuerst dafür auszubilden und zu stärken und dann die Gemein­schaftsschulen einzurichten und nicht umgekehrt. „Man zäumt das Pferd auch nicht vom Schwanz auf“, moniert der VBE-Sprecher die Vorgehens­weise.

VBE Pressesprecher Michael Gomolzig

Michael Gomolzig, Sprecher des VBE

Ähnliche Schwierigkeiten sieht der VBE auch auf die Lehrkräfte zukom­men, wenn im nächsten Jahr die Inklusionswelle auf alle Schulen zurollt. Auch hier fühlen sich die meisten Pädagogen nicht adäquat vorbereitet und sind eher hilflos als souverän, um sich den Herausforderungen zu stellen. Bisher wurden lediglich in fünf Modellregionen erste Schritte gemacht. Wenn die Inklusion flächendeckend landesweit umgesetzt wird, wird es wohl gar keine Klassenwiederholungen mehr geben, da jedes Kind in seinem Tempo lernen und so seinem eigenen Lehrplan folgen wird. Sitzenbleiben und ein „Abschulen“ sind dann ausgeschlossen.

30. Oktober 2012

VBE: Der Ausbau von Gemeinschaftsschulen wird voran­getrieben, die Schulbauförderrichtlinien hinken hinterher

Stuttgart. „Das Kultusministerium wird nicht müde, die Gemeinschaftsschulen als Volltreffer zu verkaufen, hinkt aber mit den dafür dringend notwendigen neuen Schulbauförderrichtlinien weit hinterher“, beklagt Gerhard Brand, Vorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Würt­temberg. Wer mehr Gemeinschaftsschulen will, muss aus schlichten Klas­senzimmern motivierende Lernwerkstätten machen, benötigt für den Ganz­tagesbetrieb zusätzlichen Raum. Dafür müssen die Schulträger viel Geld in­vestieren und warten deshalb ungeduldig auf die neuen Förderrichtlinien.

VBE Landesvorsitzender Gerhard Brand

Gerhard Brand, VBE Landesvorsitzender

Nicht nur die neuesten bautechnischen Anforderungen an Brandschutz und Un­fallverhütung sind bei den Schulgebäuden zu berücksichtigen und umzusetzen, sondern auch die Größe und Ausgestaltung der Klassenzimmer, wie sie der mo­derne Unterricht in einer Gemeinschaftsschule erfordert. Wer Bildung für das 21. Jahrhundert anbieten will, darf sich nicht mit Klassenzimmern begnügen, die zu Kaisers Zeiten als angemessen galten.

Unterricht in Lern- und Projektgruppen, Werkstattarbeit, selbstorganisiertes Lernen mit Wochenplänen und Ganztagsangebote erfordern mehr Platz in den Schulen, mehr Räume zum Ausweichen und Möglichkeiten, individuelle Lern­inseln einrichten zu können.

Bei seither höchstens 66 Quadratmeter Klassenzimmerfläche für bis zu 30 Schüler – in Gemeinschaftsschulen bis zu 28 -, könne die räumliche Freiheit der Lernenden nicht allzu groß ausfallen, beklagt der VBE-Vorsitzende. Natürlich weiß auch der VBE, dass größere und mehr Räume entsprechend Geld kosten. Man kann aber, wenn man in der Bildungspolitik einen durchschlagenden Erfolg erzielen will, nicht nur an einzelnen Stellschrauben drehen. Wer eine Bildungs­reform anstrebt, muss diese aus einem Guss durchziehen und alle Ressorts mit einbeziehen. „Wenn das Kultusministerium tüchtig Gas gibt, das Finanzminis­terium jedoch die Bremse angezogen hat, drehen die Räder durch. Man kommt nicht vom Fleck, und gibt es lediglich viel Rauch um Nichts“, sagt Brand.

28. Oktober 2012

VBE widerspricht Kultusministerin: Lediglich vier Realschulen sind kein Zeichen einer hohen Attraktivität

Zumeldung zur PM Nr. 139/2012 des Kultusministeriums

Stuttgart. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg wider­spricht der Kultusministerin heftig. Wenn lediglich vier Schulen von insge­samt 120 Antragstellern auf Einrichtung einer Gemeinschaftsschule aus dem Realschulbereich kommen, kann man noch nicht von einer hohen Attraktivität der neuen Schulart sprechen –unabhängig von der Arbeit, die dort geleistet wird. 3,3 Prozent sind statistisch nicht relevant und würden an anderer Stelle als an der 5-Prozent-Hürde gescheitert betrachtet.

VBE Pressesprecher Michael Gomolzig

Michael Gomolzig, Sprecher des VBE

„Wenn die Gemeinschaftsschule wirklich eine Gemeinschaftsschule für alle sein soll“, so der VBE-Sprecher, „darf diese neue Schulart nicht fast aus­schließlich aus – sterbenden – Haupt-/Werkrealschulen wiedergeboren wer­den.” Insbesondere Gymnasien als auch Realschulen halten sich jedoch bei den Bewerbungen vornehm zurück. Das ganze sieht momentan noch allzu sehr nach Etikettenschwindel aus: Das Schild „Hauptschule“ wird einfach gegen die schöne Bezeichnung „Gemeinschaftsschule“ ausgetauscht.

Da mittlerweile die Zahlen der Herbststatistik vorliegen, kann das Kultus­ministerium jetzt auch die Übergänge der Grundschüler auf Gemein­schaftsschulen offenlegen. Bei dieser Statistik wurde abgefragt, auf welche Schularten sich die Schüler mit welcher Grundschulempfehlung verteilen. Der VBE hat jedoch den Eindruck, dass das Ministerium an dieser Wahr­heit nicht sonderlich interessiert ist.

26.10.2012

VBE lobt Kultusministerin: Bei den Pädagogischen Assistenten nicht geredet, sondern entschlossen gehandelt

Stuttgart. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg zollt Kultusmi­nisterin Warminski-Leitheußer (SPD) Anerkennung, weil sie es geschafft hat, die von der Vorgängerregierung befristet eingestellten Pädagogischen Assistenten an Grundschulen nunmehr unbefristet weiter zu beschäftigen. Bereits beim SPD-Parteitag in Wiesloch hatte die Ministerin dem VBE-Chef eine Zusage gegeben; jetzt haben auch die Regierungsfraktionen der Entfristung zugestimmt.

VBE Landesvorsitzender Gerhard Brand

Gerhard Brand, VBE Landesvorsitzender

Der VBE begrüßt es, dass nun offiziell grünes Licht von der Ministerin für eine Weiterbeschäftigung gegeben worden ist, wenige Tage bevor sich die Pädagogischen Assistenten hätten Arbeit suchend melden müssen. „Jetzt können die entsprechenden Verträge rasch aufgesetzt und unterschrieben werden“, sagt VBE-Chef Gerhard Brand.

Auf eine aktuelle Nachfrage des VBE erhielt der VBE-Landesvorsitzende am Wo­chenende die schriftliche Bestätigung aus dem Kultusministerium, dass die mündliche Zusage der Kultusministerin an den VBE gelte und eine Entfristung der Verträge er­folgen werde. Gleichzeitig gab das Kultusministerium eine Pressemitteilung heraus: „Regierungsfraktionen wollen Pädagogische Assistenten an Grundschulen weiterbe­schäftigen“ (PM Nr.134/2012).

Der VBE freut sich mit den betroffenen Pädagogischen Assistenten und den Grund­schulen, dass die Weiterbeschäftigung der Pädagogischen Assistenten jetzt offiziell ist und die Kultusministerin zu ihrem Versprechen gegenüber dem VBE steht. „Die viel­fachen Initiativen und Bemühungen des VBE zugunsten einer dauerhaften Beschäf­tigung der Pädagogischen Assistenten haben Früchte getragen“, so VBE-Chef Brand.

22.10.2012

Erfolg für Pädagogische Assistentinnen und Assistenten

Am Rande des SPD-Parteitages am 29. September in Wiesloch versprach Kultusministerin Warminski-Leitheußer dem VBE Landesvorsitzenden Gerhard Brand auf Nachfrage, dass die Verträge der Pädagogischen Assistenten entfristet werden. Nach längerer Unsicherheit ob dies auch offiziell bestätigt wird, hat die Wartezeit nun ein Ende. Heute erreichte uns folgende Pressemitteilung:

2012 10 21 Pädagogische Assistenten an Grundschulen bleiben  

VBE: Sonderschulen leisten sehr gute Arbeit – benachteiligte Kinder werden optimal gefördert

Stuttgart. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) sieht das differenzierte Sonderschul­wesen*, so wie es in Baden-Württemberg derzeit eingerichtet ist, nicht als negativ an, und ein Überwechseln von Kindern auf diese Schulart auf keinen Fall als ein „Aussortieren“ oder „Abschieben“, wie es immer wieder heißt.

Der VBE hält eigenständige Sonderschulen auch nach der UN-Konvention weiterhin für erforderlich, solange schon allein aufgrund der schlechteren raumlichen, sächli­chen und personellen Ausstattung der Regelschulen dort nicht alle Kinder optimal ge­fördert werden können und in viel zu großen Klassen „untergehen“ würden.

Die Sonderschulen in Baden-Württemberg sind nach Ansicht des VBE hervorragend aufgestellt, die Pädagogen fachlich bestens ausgebildet. In den neun verschiedenen Sonderschultypen sind professionelle Rahmenbedingungen für eine individuelle, kind­gerechte Bildung und Erziehung gegeben.

Immer wieder wird von Eltern versucht – manchmal auch „mit der Brechstange“, zum Teil schwerstbehinderte Kinder in Regelschulen unterzubringen, selbst wenn dort nicht die entsprechenden Fördermöglichkeiten vorhanden sind. Dadurch würden so­wieso schon benachteiligte Kinder noch einmal benachteiligt.

Für den VBE ist es unbestritten, dass alle behinderten Kinder einer optimalen För­derung bedürfen, um ihnen den bestmöglichen Einstieg in eine eigenverantwortliche Lebensbewältigung zu geben. Der Besuch einer allgemeinen Schule kann für Kinder mit sonderpädagogischen Förderbedarf sinnvoll sein, wenn an dem gewünschten Schulort die Voraussetzungen stimmen. Dies ist in Ermangelung der nötigen Finanz­mittel an den wenigsten Schulen zurzeit der Fall. Wegen der umfassenden gezielten effektiven Förderung der Kinder sind Sonderschulen daher ein Baustein zur Integra­tion und kein Ort der Ausgrenzung.

Leider ist die Versorgung dieser Schulart mit Lehrerstunden keinesfalls ausreichend, um nicht zu sagen mangelhaft. Es geht jedoch kein Aufschrei durch das Land, der Kul­tusministerin werden keine Aktenordner mit Unterschriften übergeben und kein Außenstehender macht sich für eine bessere Unterrichtsversorgung der Sonderschüler stark, denn die haben selten eine Lobby.

19. Oktober 2012

 

* Im Paragraf 15 des Schulgesetzes heißt es:

„Die Sonderschule dient der Erziehung, Bildung und Ausbildung von behinderten Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf, die in den allgemeinen Schulen nicht die ihnen zukommende Erziehung, Bildung und Ausbildung erfahren können.“

Ab 2013 sollen im Rahmen der „Inklusion“ sukzessive alle Schüler an allgemeinbildenden Schulen Aufnahme finden können, wenn deren Eltern dies so wollen.

Es gibt in Baden-Württemberg neun Sonderschularten:

–    die Förderschule

–    Schule für Blinde

–    Schule für Erziehungshilfe

–    Schule für Geistigbehinderte

–    Schule für Hörgeschädigte

–    Schule für Körperbehinderte

–    Schule für Sehbehinderte

–    Schule für Sprachbehinderte und

–    Schule für Kranke in längerer Krankenhausbehandlung

VBE-Erfolg: „Die Kuh scheint jetzt vom Eis zu sein“

Die Pädagogischen Assistenten an Grundschulen dürfen nach Aussage der Kultusministerin weiter arbeiten

Stuttgart. Am Rande des SPD-Parteitages sagte die Kultusministerin dem Vorsitzen­den des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg, Gerhard Brand, fest zu, die Pädagogischen Assistent(inn)en an Grundschu­len, deren Verträge alle zum 31. Januar auslaufen, weiter zu beschäftigen. „Damit ist die Kuh nun wohl endlich vom Eis“, versichert VBE-Chef Brand erleichtert; die Assistent(inn)en an den Grundschulen können aufatmen.

VBE Landesvorsitzender Gerhard Brand

Gerhard Brand, VBE Landesvorsitzender

Derzeit arbeiten an den Grundschulen rund 470 Pädagogische Assistentinnen und Assistenten, an den Haupt- und Werkrealschulen 540. Diese sind durch­schnittlich etwa zur Hälfte, also mit rund 19 Zeitstunden pro Woche beschäftigt. Die Assistenten unterstützten die Lehrkräfte im Unterricht, sind in der Einzel- und Gruppenförderung von Kindern tätig und wirken bei der Vorbereitung und Umsetzung von Projekten und außerunterrichtlichen Veranstaltungen mit.

Während die Pädagogischen Assistenten an Werkreal- und Hauptschulen zum 1. Februar 2012 auf Stelle übernommen und sogar höher eingestuft worden sind, fehlte diese Zusage bisher den Hilfskräften an den Grundschulen, deren Verträ­ge alle zum 31. Januar 2013 auslaufen.

Der VBE begrüßt es, dass nun, wenige Tage bevor sich die Pädagogischen Assistenten als Arbeit suchend melden müssten, grünes Licht von der Ministerin für eine Weiterbeschäftigung gegeben worden ist. „Jetzt sollten nur noch die entsprechenden Verträge rasch aufgesetzt und unterschrieben werden“, drängt Brand.

15. Oktober 2012

Hauptvorstandssitzung in Pforzheim:

VBE sieht weitsichtige Bildungspolitiker im Land eindeutig in der Minderheit

Pforzheim. Auf der Hauptvorstandssitzung des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg am 12. Oktober 2012 äußerten die Vorstandsmitglieder ihren Unmut über Bildungspolitiker, die sich zu wenig oder gar nicht für die Schulen im Land stark machen. Wackelige Leh­rerstellen, Unterrichtsausfall, Reformen ohne Ende bei mangelhaften Ressourcen und unzureichend ausgebildetem Personal sind nicht vereinbar mit dem Anspruch junger Menschen auf verlässliche und qualitativ hochwertige Bildungsangebote des Staates.

Die Lehrerinnen und Lehrer im VBE legen höchsten Wert auf Professionalität, um den steigenden Anforderungen und der großen Verantwortung im Beruf gerecht zu werden. Die­sen Maßstab will der VBE ohne Abstriche auch an Politiker angelegt wissen. Faule Kom­promisse, billiger Populismus, Sparen am falschen Ort und pädagogische Kurzsichtigkeit führen zu Qualitätsverlusten im Bildungssystem. „Das können wir uns angesichts der hohen Bedeutung der Bildung für den Wohlstand und die Zukunft des Landes nicht leisten“, sagt VBE-Chef Gerhard Brand.

Die wichtigste Unterstützung für die Lehrerinnen und Lehrer ist eine weitsichtige und nachhaltige Bildungspolitik. Deshalb ist höchste Professionalität in den bildungspolitischen Ämtern notwendig. Es ist nicht hinnehmbar, dass im Zeitalter ständiger Leistungskontrollen im Bildungswesen und Evaluationen ausgerechnet die Bildungspolitiker, die die eigentliche Verantwortung tragen, sich beharrlich jeglicher Qualitätsprüfung entziehen. Wir haben einen zunehmenden Mangel an sehr guten Bildungspolitikern, die tragfähige Visionen haben, die bereit sind, für diese den Finanzminister in seine Schranken zu weisen und kurzsichtige Ab­baumaßnahmen im Bildungswesen entschieden bekämpfen.

Der VBE will Bildungspolitiker, denen man Anerkennung und Wertschätzung zollen kann und die die Pädagogen bei der Erfüllung ihrer anspruchsvollen Aufgabe als Fachleute für das Lehren und Lernen tatkräftig unterstützen.

In der Bildungspolitik zeigt sich leider immer mehr, dass viele Versprechungen offenbar lediglich Versprecher waren. Der VBE erinnert an die für 2015 zugesagten jährlichen 10 Pro­zent des Bruttoinlandsprodukts für Bildung und Forschung oder an die Zusage des Landes, bei Rückgang der Schülerzahlen die Mittel im System zu belassen. Von den Lehrern wird immer erwartet, dass sie die Folgen kurzsichtiger Bildungspolitik zu ihren eigenen Lasten wieder ausgleichen. Einstimmig verabschiedete der VBE-Hauptvorstand die Resolution „Gu­te Bildung kostet Geld“:

Resolution

 

 

VBE: Kein Sommer mehr, aber immer noch Sommerzeit

Späte Zeitumstellung macht Schulwege morgens länger dunkel

Stuttgart. Der Sprecher des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Würt­temberg beklagt, dass Schüler morgens länger im Dunkeln zur Schule ge­schickt werden müssen, weil die Umstellung von Sommerzeit auf Normal­zeit erst Ende Oktober, lange nach dem offiziellen Herbstanfang erfolgt.

VBE Pressesprecher Michael Gomolzig

Michael Gomolzig, Sprecher des VBE

Von 1950 bis 1979 gab es in Deutschland keine Sommerzeit. Die (Wieder-)Ein­führung der Sommerzeit im Jahr 1980 wurde energiepolitisch als eine Konse­quenz aus der Ölkrise begründet. Mittlerweile hat sich die Erkenntnis durchge­setzt, dass die Umstellung auf Sommerzeit eigentlich nur Geld kostet und auch nicht den Energieverbrauch senkt. „Das weitere Festhalten an der Sommerzeit ist eher Lifestyle-Argumenten geschuldet“, mutmaßt der VBE-Sprecher.

Nicht nachvollziehbar ist auch, warum die Sommerzeit um einen ganzen Mo­nat verlängert worden ist. Während bis 1995 die Umstellung auf Normalzeit am letzten Sonntag im September erfolgte, wurde die Sommerzeit von 1996 an auf sieben Monate ausgedehnt. Die Normalzeit beginnt seitdem erst am letzten Sonntag im Oktober. Das bedeutet, dass Schüler morgens länger im Dunkeln zu Schule gehen müssen.

Es sei eigentlich nicht einzusehen, so der VBE-Sprecher, „warum man das den Schulkindern antut.“ Erwiesenermaßen ist bei Dunkelheit die Gefährdung im Straßenverkehr größer. Viele Schüler tun sich obendrein besonders schwer da­mit, im Dunkeln aufzustehen. Wenn die innere Uhr noch Nachtruhe signalisiert, müssen Eltern die Kinder schon aus den Betten werfen.

Der VBE-Sprecher plädiert daher dafür, wenn die Sommerzeit wegen des europäischen Gedankens schon beibehalten werden muss, diese wenigstens auf sechs Monate zu beschränken und die Zeitumstellung jeweils zeitnah zum Früh­lings- bzw. Herbstanfang vorzunehmen. Der Zeitpunkt der Tag- und Nachtglei­che wäre für die Zeitumstellung ein leicht zu merkendes, vernünftiges Datum und ermöglichte den Schulkindern fünf Wochen länger Schulwege im Hellen – sofern man am Drehen der Uhr überhaupt noch festhalten will.

Resolution der Pädagogischen Assistentinnen und Assistenten an Grundschulen an die Landesregierung von Baden-Württemberg

Anlässlich einer VBE-Fortbildung vom 28./29. September 2012 in Pforzheim für alle Pädagogischen Assistentinnen und Assistenten in Baden-Württemberg wenden wir uns an Sie, Frau Ministerin Warminski-Leitheußer, und an die komplette Landesregierung mit den Forderungen:

  • Im Namen der Kinder an den Grundschulen Baden-Württembergs, besonders an den Grundschulen mit hohem Migrantenanteil und an Brennpunktschulen: Lassen Sie unsere Verträge am 31.01.2013 nicht auslaufen, sondern entfristen Sie unsere Verträge. Unsere Arbeit an den Grundschulen hat sich gerade für Kinder mit Förderbedarf als äußert wichtig und hilfreich erwiesen. Die Landesregierung hat richtigerweise erkannt, wie wichtig gerade dieser Bereich ist. Alle Kinder mit Förderbedarf sollen schon im frühen Bereich ihrer Schullaufbahn so unterstützt werden, dass sie ihre Defizite aufarbeiten können. Die Lehrerinnen und Lehrer sind dabei auf unsere Unterstützung angewiesen. Nur durch unsere Arbeit sind hier wesentliche Verbesserungen  möglich (Einen exemplarischen Bericht zu unserer Arbeit finden Sie unten). In Zeiten der Integration, Inklusion und der Differenzierung werden wir dringend gebraucht.
  • Die Vorgabe der Landesregierung, dass Schulen beim Ausscheiden eines Pädagogischen Assistenten nur durch den Wegfall von Lehrerdeputatsstunden eine neue Pädagogische Assistentin einstellen können, ist äußerst unbefriedigend. Die Schulen sind gerade mal so versorgt, dass der Pflichtbereich abgedeckt und der Ergänzungsbereich sehr klein oder gar nicht vorhanden ist. Da bleibt dann keine Luft, sich für Pädagogische Assistentinnen zu entscheiden, was mittel- und langfristig zum Verschwinden unseres Berufes führen wird. Wir bitten Sie also, diese Regelung zurückzunehmen und dauerhafte Arbeitsplätze einzurichten.
  • Fast alle von uns arbeiten nur mit geringen Teilzeitaufträgen an den Schulen. Es gibt kaum eine Möglichkeit, unsere Arbeitszeit aufzustocken. Wir bitten Sie, uns den anderen Landesbediensteten gleichzustellen,  damit auch wir unsere Arbeitszeit nach persönlichen Bedürfnissen  beantragen können. Der Bedarf an den Schulen ist dafür da.