Deutscher Lehrertag 2012 in Mannheim

Kinder müssen Gewinner der Inklusion sein

Mit mehr als 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmern findet heute der Deutsche Lehrertag 2012 im Mannheimer Rosengarten Congress Center statt. Der wichtigste bundesweite Weiterbildungstag für Lehrerinnen und Lehrer aller Schulstufen steht in diesem Jahr unter dem Motto: „Anders sein ist normal. Heterogenität als Herausforderung“.

Udo Beckmann, VBE Bundesvorsitzender

Zur Eröffnung des Deutschen Lehrertages 2012 stellte VBE-Bundesvorsitzender Udo Beckmann fest: „Die Schaffung eines inklusiven Bildungssystems auf allen Ebenen ist die zentrale Aufgabe der bundesdeutschen Schul- und Bildungspolitik auf lange Sicht.“ Im Mittelpunkt habe das Wohl eines jeden Kindes zu stehen. Das erfordere zusätzliche personelle, sächliche und räumliche Ressourcen. Beckmann forderte, die Haushalte von Bund, Ländern und Kommunen so umzuschichten, dass dem Wohl jedes Kindes angemessene Lern- und Förderbedingungen bereitgestellt würden. „Nirgendwo in der UN-Behindertenrechtskonvention steht“, so Beckmann, „dass die Bedürfnisse der Kinder das Wohl der Haushalte sichern müssen. Gewinner der Inklusion müssen die Kinder sein und eben nicht die Haushälter.“

Beckmann weiter: „Die verantwortlichen Etagen der Politik müssen deshalb dringend die Weichen umstellen, sonst fährt die Inklusion vor die Wand!“ Die Schaffung eines inklusiven Bildungssystems sei eine gemeinsame Aufgabe von Bund, Ländern und Kommunen. Als gravierende Schwachstelle erweise sich das Kooperationsverbot von Bund und Ländern im Bildungsbereich. „Spätestens seit der Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention ist die Zeit dafür reif, den Föderalismus weiterzuentwickeln. Das Kooperationsverbot von Bund und Ländern im Bildungsbereich muss fallen.“ Der VBE werde auch weiterhin jede Gesetzesinitiative in diese Richtung unterstützen.

VBE Landesvorsitzender Gerhard Brand

Gerhard Brand, VBE Landesvorsitzender

Gerhard Brand, Landesvorsitzender des VBE Baden-Württemberg, betonte, das Engagement der Lehrerinnen und Lehrer müsse von der Politik anerkannt und aktiv unterstützt werden. Gemeinsamen Unterricht zu verordnen und gleichzeitig nicht die nötigen Gelingensbedingungen in den Schulen zu gewährleisten, konterkariere letztlich die UN-Behindertenrechtskonvention.

Brand forderte „einen breiten Dialog mit allen Betroffenen, die Sicherstellung des Lehrerbedarfs und die Ausrichtung der Lehrerbildung auf die Schwerpunkte Heterogenität und Inklusion“.

Der Vorsitzende des Verband Bildungsmedien e. V., Wilmar Diepgrond, sagte: „Heterogenität ist eine Herausforderung, der wir offen begegnen können. Uns ist es ein Anliegen, Lehrkräfte hierbei zu unterstützen.“ Wichtige Voraussetzung für gelingende In- klusion sei die ausreichende Finanzierung des Schulsystems. Diepgrond bemängelte besonders die stetig sinkenden Ausgaben im Bildungsbereich, Streichungen bei den Lehrerstellen und die häufig unzureichende Ausstattung von Schulen mit Hard- und Software.

Gastrednerin auf dem Deutschen Lehrertag ist Baden-Württembergs Kultusministerin Gabriele Warminski-Leitheußer. Der Freiburger Neurobiologe, Arzt und Psychotherapeut Prof. Dr. Joachim Bauer hält den Hauptvortrag zum Thema „Im Anderen das Gemeinsame entdecken: Der Weg zu Resonanz und Empathie mit dem Fremden“. 36 Workshops vermitteln Erfahrungen und Anregungen zum Umgang mit Heterogenität in der schulischen Praxis.

29.11.2012

VBE: Noch `ne Rolle rückwärts beim Bildungsaufbruch

Blamabel: Grün-Rot streicht Qualifizierung angehender Rektoren

Stuttgart. „Aus dem Bildungsaufbruch wird immer mehr ein Bildungssteinbruch“, beklagt der Sprecher des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg. Die grün-rote Landesregierung war vor anderthalb Jahren angetreten, an den Schulen alles besser zu machen. Doch stattdessen demontiert die neue Landesre­gierung das Bildungssystem Stück für Stück. Jetzt soll auch noch aus Kosten­gründen die Qualifizierung angehender Schulleiter eingestellt werden. Wie man so mehr Qualität an den Schulen erreichen will, ist nicht nur dem VBE ein Rätsel.

VBE Pressesprecher Michael Gomolzig

Michael Gomolzig, Sprecher des VBE

Den Beruf des Lehrers lernt man von der Pike auf, zum Schulleiter wird man per Er­nennung `praktisch über Nacht´ gemacht. Deshalb waren die Qualifizierungskurse, Führungsseminare für interessierte Lehrkräfte, ein wertvoller Baustein. Während Leh­rer eine solide, mindestens fünf- bis sechsjährige Ausbildung an einer Hochschule und im Referendariat hinter sich haben, sieht die grün-rote Landesregierung in künftigen Rektoren wohl lauter Naturbegabungen. Schon bisher wollten immer weniger Pädago­gen Verantwortung auf sich nehmen und eine Schule leiten. Es wurde immer schwie­riger, neue Schulleiter für frei werdende Stellen zu gewinnen, so der VBE-Sprecher. Da die Zahl der Bewerbungen in den letzten Jahren spürbar zurückgegangen ist, konnte in den meisten Besetzungsverfahren nicht einmal mehr richtig ausgewählt werden. Wenn jetzt die Führungskurse wegbrechen und neue Schulleiter praktisch gleich ins kalte Wasser geworfen werden, wird sich der Trend „Ja nicht auf den Chefsessel“ noch verstärken.

Rektor ist kein Ausbildungsberuf. Ein Lehrer, der guten Unterricht hält, muss nicht automatisch ein guter Schulleiter sein. Um angehende Führungskräfte für deren verant­wortungsvolle Aufgabe vorzubereiten, wäre eigentlich eine gründliche Vorbereitung erforderlich. Die bisher gut angenommenen Führungsseminare gaben angehenden Schulleitern wenigstens elementares Rüstzeug mit. „Hier die Axt anzulegen, grenzt schon an Dummheit; ist Sparen an der falschen Stelle“, versichert der VBE-Sprecher.

Der VBE beklagt außerdem, dass Rektoren neben ihrer Unterrichtstätigkeit und den regulären Verwaltungsaufgaben mit Herausforderungen wie Evaluation, Schulentwick­lung, Personalgewinnung, Budgetierung und Bildungsplanarbeit überhäuft und dadurch immer stärker in Zeitnot gebracht werden.

Was sind die Lehrer dem Land wert?

Rede des VBE Landesvorsitzenden Gerhard Brand, anläßlich der Personalversammlung, SSA Backnang am 19. November 2012 in Winterbach

Alle, meine lieben Kolleginnen und Kollegen,

aber auch wirklich alle, hatten einmal einen Lehrer. Manche verbrachten neun Jahre ihres Lebens mit einem Lehrer, manch andere gar dreizehn, vierzehn, fünfzehn – je nach Begabung und Durchhaltevermögen. So ist selbstverständlich auch jeder in der Lage ein fundiertes Urteil über uns abgeben zu können. Wir werden „Bildner der Zukunft“ genannt, aber auch „Faule Hunde“. Wir werden belächelt und wir werden geachtet – mal mehr, mal weniger – und es wäre doch schön, wenn es lieber einmal mehr, als mehrmals weniger wäre.

VBE Landesvorsitzender Gerhard Brand

Gerhard Brand, VBE Landesvorsitzender

Wir nehmen eine wichtige Aufgabe in der Gesellschaft war, vielleicht sogar die wichtigste Aufgabe in einem Land wie Baden-Württemberg, das rohstoffarm ist und deshalb besonders auf Bildung angewiesen. Was wir tun ist im Grundgesetz und in der Landesverfassung ausgeführt. Gibt es einen besseren Beleg dafür, wie wertvoll unser Tun ist?

Aber schlägt unserem Tun auch diese Wertschätzung entgegen? Sind wir unserem Land das wert? Und die Überschrift fragt ja nicht, ob wir dem Land etwas wert sind, sie will es ganz genau wissen und fragt deshalb: „Was sind wir Lehrer dem Land wert?“ Und um diese Frage beantworten zu können gehen ich etwas tiefer ins Detail:

 

1. Finanzielles

 – Im Jahr 2000 wurde die Spreizung in den Altersstufen ausgeweitet, um leistungsabhängige Elemente der Bezahlung, einführen zu können. Das durch die Spreizung eingesparte Geld sollte für Leistungsprämien und Leistungsstufen verwendet werden. Ersteres wurde nie gewährt und Letzteres nun gestrichen.

– Im Jahr 2003 wurde uns das Weihnachtsgeld auf 57,5 Prozent gekürzt und wurde dann im Jahr 2004 als monatliche Auszahlung von 4,79 Prozent in die Gehaltstabelle eingearbeitet.

– Im gleichen Jahr wurde das Urlaubsgeld komplett gestrichen.

– Die Jubiläumsgabe wurde abgeschafft.

–  Zum 1. Januar 2008 wurde die monatliche Auszahlung des früheren Weihnachtsgeldes noch einmal gekürzt. Sie beträgt jetzt noch 50 Prozent und somit 4,17 Prozent pro Monat.

– Noch schlimmer traf es die Versorgungsempfänger. Bei Ihnen wurde eine Kürzung auf 30 Prozent vorgenommen, was einem monatlichen Anteil von 2,5 Prozent entspricht.

– Ebenfalls gestrichen ist das Beförderungsamt für Lehrkräfte an Haupt- und Werkrealschulen. Und damit auch die diesbezüglichen Anhebungen im Bereich der Schulleitungen. Dieses Programm hätte nicht gestrichen werden dürfen, es hätte ausgebaut gehört! Und kein Mensch versteht, warum die Lehrkräfte an Grundschulen nicht in dieses Programm miteinbezogen wurden. Sie haben die gleichen Voraussetzungen, wie die Lehrkräfte an Hauptschulen und unterrichten häufig sogar mit einem Teil ihres Deputates an diesen Schulen.

Es gab aber nicht nur Kürzungen, nein, es gab auch Erhöhungen. So erhöhte sich beispielsweise:

– Die Kostendämpfungspauschale und

– der Eigenanteil an den Wahlleistungen.

Von den Lohnentwicklungen wurden wir nicht ausgenommen. Sie orientierten sich an den Entwicklungen im Tarifbereich bei den Angestellten. Nicht immer wurden sie in gleicher Höhe übertragen und schon gar nicht zur gleichen Zeit. Meist war es doch so, dass bis zur Besoldungsstufe A 10 eine zeitverzögerte Auszahlung zum August anstand und in den Besoldungsgruppen ab A 11 sogar erst im November die letzte Tranche der Erhöhung umgesetzt wurde.

Bei der letzten Gehaltserhöhung gab es 1,2 Prozent mehr, aber erst im August, während der Tarifbereich die Gehaltserhöhung schon zum März erhielt – auch hier kann man sich fragen: Warum eigentlich nicht zum Januar für alle? Aber zurück zur Erhöhung: Die verzögerte Auszahlung bei den Beamten sparte dem Dienstherren rund 270 Euro pro Beamten ein. Wenn wir diese Verzögerung in die prozentuale Gehaltserhöhung einrechnen, dann liegen wir unter der Entwicklung des Verbraucherpreisindexes. Unser Gehalt nimmt in seiner Kaufkraft ab. Und das ist das, was Sie schon lange spüren, wenn Sie einkaufen gehen: Das Geld reicht immer weniger aus.

Das letzte Husarenstück – aber ich fürchte es wird das letzte nicht sein – ist die geplante Absenkung der Eingangsbesoldung im Bereich der Lehrer in A 9 und A 10 um 4 Prozent und ab A 12 um 8 Prozent, für die Dauer von drei Jahren. Bei einer Eingangsbesoldung in A 12 und einem Bruttogehalt von 3.200 Euro sind das pro Monat 256 Euro. Da ein Jahr, wie wir alle wissen, zwölf Monate hat, sind das in einem Jahr 3.072 Euro. Nahezu ein volles Monatsgehalt pro Jahr. Unsere jungen Kolleginnen und Kollegen haben also keine 12 Monatsgehälter mehr im Jahr, sondern nur noch elf. Das ist an Dreistigkeit nicht zu überbieten.

Ich denke, meine lieben Kolleginnen und Kollegen, so langsam bekommen Sie einen Eindruck davon, was dem Land seine Lehrer wert sind. Ich denke, dass alles hatten Sie schon so vermutet, aber in dieser Deutlichkeit und in dieser Zusammenstellung wird es noch einmal besonders deutlich.

Ich sage es ja ungern, aber es hört noch nicht auf: Für 2013 müssen wir uns wappnen, denn es stehen weitere Einschnitte an: Ich darf sie jetzt nur holzschnittartig nennen: Einschnitte bei den Versorgungsempfängern, Einschnitte bei der Beihilfe, weitere Verzögerungen oder Aussetzungen bei den Gehaltsrunden um nur den fiskalischen Teil zu nennen.

 

2. Aber Wertschätzung äußert sich nicht nur in Geld

Unsere Arbeitsbedingungen sind, und das ist ja auch normal, in einem stetigen Wandel begriffen. Normal ist es dann aber auch, auf diesen Wandel eingehen zu können. Und das führt uns zu der Frage: Können wir das? Versetzt uns unser Dienstherr in die Lage adäquat auf die sich uns entgegenstellenden neuen Herausforderungen eingehen zu können?

Grundschulen

Wir sehen zunehmend die Notwendigkeit einer engen Kooperation zwischen Grundschule und Kindertagesstätte. Diese Notwendigkeit sieht unser Dienstherr auch. Seit diesem Jahr haben wir erstmals eine Stunde für diese Kooperation erhalten. Das ist ein Anfang. Aber jede Grundschullehrkraft kann  sehr deutlich klar machen, dass eine Stunde ein Tropfen auf den heißen Stein ist. Wenn diese Kooperation intensiv und für die Beteiligten, insbesondere die betroffenen Kinder, gewinnbringend sein soll, dann muss ein Mehrfaches investiert werden um diese notwendige Kooperation zum Erfolg zu führen. Wie sieht es an der Schule aus? Die Lehrkräfte, die die Schnittstelle zu den Kindertageseinrichtungen stellen, schneiden sich die Zeit aus den Rippen heraus. Das ist persönliches Engagement für die Kinder, für die Schule, für die Profession. Das bringen wir Lehrer, da sind wir verlässliche Partner. Wir arbeiten über das Maß hinaus – und unser Dienstherr sieht zu. Wo bleibt da die Fürsorge zu der sich unser Dienstherr verpflichtet hat? Wo ist die Wertschätzung unserer Arbeit?

Haupt- und Werkrealschulen

Die Kolleginnen und Kollegen in den Haupt- und Werkrealschulen haben ein flaues Gefühl im Magen – ich werde jetzt mal ein wenig flapsig und sage, um dieses Gefühl zu verdeutlichen: Es ist so, als hätten Sie einen Termin beim Kieferchirurgen zum Entfernen der Weisheitszähne und man lässt Sie vollkommen im Unklaren darüber, ob man ihnen eine lokale Anästhesie verabreichen wird – oder vielleicht auch nicht. Mit diesem Gefühl gehen unsere Kolleginnen und Kollegen jeden Morgen in die Schule, von der sie nicht wissen, ob es diese im nächsten Jahr noch gibt und was dann mit ihnen selbst passieren wird. Wenn Veränderungen in der Bildungslandschaft in großem Stil vorgenommen werden, dann ist es eine Pflicht des Dienstherren von vornherein, und nicht erst im Nachgang, dafür Sorge zu tragen, dass die Lehrkräfte an die Hand genommen werden, dass ihnen verlässliche Perspektiven aufgezeigt werden, die auch wirkliche Perspektiven sind und keine Augenwischerei. Es ist uns allen klar, dass bei zurückgehenden Schülerzahlen nicht jede Schule gehalten werden kann – da müssen wir uns nichts vormachen. Das eine Regierung darauf reagiert ist richtig. Aber es geht hier und heute um das Wie! Es geht darum, wie sie das tut und wie sie die Menschen einbindet, die diesen Karren nachher ziehen sollen, nämlich uns Lehrer – und auch das hat etwas mit Wertschätzung zu tun.

Realschulen

Wie geht es unseren Kolleginnen und Kollegen in den Realschulen? Um diese Situation zu beschreiben reichen zwei Worte: Nicht besser! Auch sie spüren, dass die Realschulen, die immer stärker ins Zentrum der Schullandschaft gerückt sind und einen besten Ruf bei Eltern und in der Wirtschaft genießen, von den Veränderungen betroffen sein werden. Ganz aktuell, hat nach dem Wegfall der Verbindlichkeit der Grundschulempfehlung, die Heterogenität, zunächst einmal in der fünften Klasse, zugenommen. Das ist auch gewollt, denn in der Heterogenität liegt die Chance, Vielfalt statt Einfalt sagt die Landesregierung. Warum fragt man denn nicht einmal die, die davon betroffen sind? Diese Worte habe ich von den Kolleginnen und Kollegen aus den Realschulen nicht gehört. Da höre ich, dass der Druck schon seit Jahren enorm ist und sich jetzt noch einmal gesteigert hat. Wenn Heterogenität gefordert wird, dann müssen die Schule auch in die Lage versetzt werden, dieser gesteigerten Heterogenität gerecht werden zu können. Dann sind Stunden nötig, um die Schüler aufzufangen, die mit dem Unterrichtsumfang und -tempo der Realschulen nicht Schritt halten können. Dann sind mehr Lehrer notwendig, um in vollen Klassen das Niveau halten zu können – ohne dass die schwächeren Schüler hinten runter fallen. Wer Kindern den Besuch einer Schulart ermöglicht, der muss auch dafür Sorge tragen, dass diese Schulart in die Lage versetzt wird, diesen neuen Anforderungen gerecht werden zu können – und auch das hat etwas mit Wertschätzung zu tun. 

Sonderschulen

Die Kolleginnen und Kollegen an den Sonderschulen spüren eine große Verunsicherung. Wie wird sich Artikel 24 der UN-Konvention auf ihre Arbeit und auf ihre Profession auswirken. Was wird die Landesregierung tun, um die Vorgaben der Konvention über Menschen mit Behinderungen umzusetzen? Nichts – bis jetzt und die Verunsicherung bleibt. Uns allen ist klar: Inklusion wird nicht ohne Mittel auskommen. Das ist sehr nüchtern gesprochen. Im Klartext heißt das: Es wird verdammt viel Geld nötig sein, wenn die Inklusion verantwortungsvoll umgesetzt werden soll. Es ist kaum anzunehmen, dass die Landesregierung Mittel in ausreichendem Umfang zur Verfügung stellen wird – oder auch kann. Werden wir dann eine Inklusion light bekommen? Auch hier gilt die Frage: Wo beteiligt die Landesregierung die Menschen, die die Veränderungen vor Ort, an der Basis, mit den Eltern und Kindern umsetzen sollen? Während des Landesparteitages der SPD sagte ein Delegierter während einer Pause am Stehtisch zu der Kultusministerin, wörtlich: „Wenn man einen See trocken legen will, dann darf man nicht die Frösche fragen.“ Der Satz dieses Volksvertreters hat nichts mit Wertschätzung zu tun.

Gemeinschaftsschulen

In diesem Jahr ging die erste Gemeinschaftsschule in unserem Schulamtsbezirk an den Start. Ich konnte mir noch kein Bild davon machen, was ich bedauere aber nachholen werde. Die Gemeinschaftsschulen verkörpern einen vollkommen anderen Schultyp, was die angewandte Methodik betrifft, auch was das pädagogische Verständnis betrifft, aber auch was die äußeren Rahmenbedingungen betrifft. Diese Schulart ist auf eine enorme Unterstützung angewiesen, wenn sie zum Erfolg geführt werden soll. Beispiele wie die Freie-Schule-Anne-Sophie oder die Beatenbergschule zeigen uns deutlich, welch finanzielle Anstrengungen nötig sind – allein schon, wenn wir die personelle Ausstattung und die baulichen Maßnahmen betrachten. Die Landesregierung ist in der Pflicht, diesem neuen Schultyp diese Unterstützung zukommen zu lassen – aber: Sie ist auch in der Pflicht dies nicht einseitig zu tun. Alle Schularten haben das Recht auf gleiche Behandlung. Und deshalb sehe ich auch nicht im Geringsten, wo in der Bildung gespart werden könnte. Wer das Angebot ausweitet und gleichzeitig die Qualität steigern möchte, der muss auch die Finanzierung sicherstellen – auch das hat etwas mit Wertschätzung zu tun.

 

3. Wo bleibt die Fürsorge

Wertschätzung hat auch etwas mit Fürsorge zu tun. Sie wissen es so gut wie ich, die Arbeit ist nicht leichter geworden. Die Anzahl der Schüler, die unsere besondere Aufmerksamkeit benötigen, steigt – ebenso wie die Anzahl der Gespräche mit den Erziehungsberechtigten. Immer häufiger benötigen wir die Hilfe außerschulischer Dienste – sei es bei den Integrationshelfern, den SPZ, dem Jugendamt, dem Sozialamt und vielem mehr. Und in immer größerem Umfang wird Schule mit der Außenwelt vernetzt. Wir sehen das bei der Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen – ohne die so manche Ganztagesschule nicht möglich wäre –, ebenso wie bei der Intensivierung der Kontakte mit der Wirtschaft und der Berufsorientierung.

Angebote, wie ein Schulgarten, eine Schülerbücherei, ein Schulchor, eine Theater-AG, eine Forschergruppe und vieles mehr, findet heute keine Berücksichtigung mehr in der Stundenzuteilung. Nicht einmal Förderstunden und Stunden im LRS-Bereich können verlässlich gegeben werden. Wir sehen den Bedarf, der dahinter steckt. Wir sehen, welche Wirkung davon für das Schulleben ausgehen würde und wir sehen auch, welchen Wert es in der Politik einnimmt. Natürlich sind dafür Lehrerstellen nötig. Aber die beabsichtigte Streichung von jährlich rund 1.000 Lehrerstellen ist so ziemlich das Gegenteil dessen, was getan werden muss!

Und auch das Märchen von der demographischen Rendite überlebt sich in der realen Betrachtung: Der Schülerrückgang ist zweifellos vorhanden. Rechnerisch müsste die Versorgung im Direktbereich um 1,2 Prozent zurückgefahren werden können – aber wie es sich zeigt, ist das Gegenteil der Fall: Die Versorgung im Direktbereich ist um 0,3 Prozent angestiegen! Das hat etwas mit dem Ausbau an Ganztagesschulen zu tun, ebenso wie mit der Gabe der einen Stunde für die Kooperation mit den Kindertagesstätten. Es zeigt sich jetzt schon deutlich, dass der geplante Abbau von rund 1.000 Lehrerstellen pro Jahr, der dieser demographischen Rendite geschuldet sein soll, sich in der Realität nicht niederschlagen wird, wenn man auch nur ein Fünkchen von Qualität im Schulleben belassen möchte.

Fragen Sie mich, wie die 1.000 Stellen eingespart werden sollen. Wird das Unterrichtsangebot reduziert? Nein, letzte Woche konnte man es in der Zeitung lesen: Im AE Bereich, das ist das allgemeine Entlastungskontingent, soll gespart werden. Sparen bei der Entlastung! Das sind die Stunden, die die Altersermäßigung betreffen, das sind die Stunden, die die Systembetreuung betreffen, also den Multimediaberater zum Beispiel, es sind aber auch die Stunden, die sie für die Betreuung und Pflege der Schülerbibliothek, des Schulgartens und vieler anderer Dinge benötigen – ich kann Ihnen nicht sagen, ob unser Dienstherr von uns erwartet, dass wir das dann, wie es so schön heißt, on-top machen – oder ehrenamtlich. Mit Wertschätzung hat das nichts zu tun.

„Die neue Landebahn ist schon fast fertig!“ Ich hatte letzte Woche eine Postkarte aus Berlin in der Hand. „Morgennebel über einem weiten, unberührten Feld und im Vordergrund steht ein Arbeiter der gerade seinen Spaten in die Erde rammt. In der Bildunterschrift stand: „Die neue Landebahn ist schon fast fertig.“ Das Bild erinnerte mich spontan an den Arbeits- und Gesundheitsschutz hier bei uns im Land. Der Spaten steckt, aber so lange sich der Arbeits- und Gesundheitsschutz auf eine vegetarische Variante in der Schulküche beschränkt, ist er eben noch nicht fertig. Und um ehrlich zu sein, ich sehe auch keine Konzepte, die zu einem Gelingen beitragen könnten, da Vieles, was getan werden muss in den Kompetenzen zwischen Land und Kommune versickert. Klare Regelungen fehlen und auch das hat nichts mit Wertschätzung zu tun.

 

4. Was ist zu tun

Länderfinanzausgleich

Ich sage Ihnen: Kein Geld ist immer da! Solange Baden-Württemberg im Länderfinanzausgleich, im Durchschnitt der letzten zehn Jahre, jährlich 2,25 Milliarden Euro – und zwar Inflationsbereinigt – zahlt, dann darf man sich doch wundern. Wundern darf man sich vor allem dann, wenn man betrachtet, was manche Nehmerländer mit dem Geld machen. Da gibt es dann so schöne Sachen wie:

– Beförderungsämter nach A 13 in Thüringen

– A 13 für alle Lehrerinnen und Lehrer in Rheinland-Pfalz

– 10-semestriges Studium für alle Lehramtsstudierenden in Nordrhein-Westfalen

– Freie Kindergartenplätze in Berlin

Steuerabkommen mit der Schweiz

Hoffen darf man indessen auch auf eine mögliche Korrektur des geplanten Steuerabkommens mit der Schweiz. Baden-Württemberg hat sich klar positioniert und in der Länderkammer gibt es eine Mehrheit für die Ablehnung der aktuellen Vorlage. Auch hier, liebe Kolleginnen und Kollegen, geht es um Milliarden!

Steuerplus

Das führt uns letztendlich noch zu der Frage: Wo sind die 2 Milliarden Mehr an Steuereinnahmen hin? Ich kann es Ihnen nicht sagen. Aber niemand soll mir sagen, es sei kein Geld da, wenn so gewirtschaftet wird.

Ich würde mich gerne bei den Politikern bedanken, wenn sie einem doch nur Anlass dazu böten.

Vielleicht bietet sich der Anlass hier und wenn die Politik an dieser Stelle ihre Hausaufgaben gut macht, dann müssen wir über Sparmaßnahmen im Bildungsbereich nicht mehr reden. Aber dann reden wir noch einmal über die Wertschätzung die uns zusteht!

 

Ich schließe mit einem Blick auf eine Überschrift, die ich vor einer Woche einem Artikel über die armen Kinder in der Schule entnommen habe:

Die Überschrift lautete: „Die arme geschundene Kreatur“

Kolleginnen und Kollegen, ich frage sie auf welcher Seite des Pultes sitzt sie denn, die arme geschundene Kreatur?

Ich danke Ihnen.

VBE fordert: Realschulen stärken, nicht zerschlagen

Stuttgart. Jahrzehnte lang wurden die Hauptschulen „gestärkt“, immer wieder gab es Unterstützungsprogramme für die Gymnasien. Die Realschulen erledigten im Windschatten der heftig geführten Diskussionen um die anderen Schul­arten stets verlässlich und völlig unspektakulär ihre Arbeit. Jetzt ist es an der Zeit, etwas Gutes für diese wertvolle Schulart zu tun, so der Ver­band Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg. Die letzte Presse­mitteilung des Kultusministeriums zur Realschule (PM 148/2012) gibt je­doch Anlass zur Sorge. „Das sieht eher nach einer raschen Schulabwick­lung als nach einer Schulentwicklung aus“, sagt VBE-Chef Gerhard Brand.

VBE Landesvorsitzender Gerhard Brand

Gerhard Brand, VBE Landesvorsitzender

Der VBE setzt sich intensiv für eine Stärkung der Realschulen ein. Baden-Würt­temberg, das besonders von Industrie, Handwerk und der Wirtschaft lebt, be­nötigt, um zukunftsfähig zu bleiben, weiterhin gut ausgebildete Realschüler. Die Realschule in Baden-Württemberg ist allgemein anerkannt, leistet ausgezeich­nete Arbeit und funktioniert hervorragend.

Für den VBE bedeutet das, dass noch mehr in Realschulen investiert werden muss. Der VBE fordert die Stärkung der Realschule durch den Ausbau des Wahlpflichtbereiches, die Überarbeitung der Konzeption der Fächer – beispiels­weise NWA (Naturwissenschaftliches Arbeiten), die Stärkung des typischen Profils dieser Schulart, zusätzliche Lehrerstunden und Pädagogische Assistenten – die es bisher nur an Grund- und Hauptschulen gibt, eine zeitliche Entlastung der Kollegien und Schulleitungen sowie die Erweiterung der Schulart um zwei Jahrgangsstufen mit der Möglichkeit, dort die Fachhochschulreife zu erwerben (R 8) und die verstärkte Vernetzung mit den beruflichen Gymnasien. Für den VBE hat die Schulart Realschule eine besonders zentrale und wichtige Funktion im Schulsystem, die es jetzt durch bessere Rahmenbedingungen noch aufzuwer­ten und nicht abzuwickeln gilt.

„Unbenommen davon kann sich natürlich jede Realschule auf den Weg zu einer Gemeinschaftsschule machen, wenn die Verantwortlichen vor Ort dies so wollen“, sagt der VBE-Vorsitzende Brand. Die Penetranz, mit der das Kultus­ministerium einseitig Werbung für die neue von der Landesregierung favori­sierte Schulart mache, sei jedoch inakzeptabel.

21. November 2012

VBE: Kopfarbeit und Bewegungsmangel als unheilige Allianz

„Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper“ immer seltener

Stuttgart. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg teilt die Sorge der Sportlehrer über den zunehmenden Bewegungsmangel bei Kin­dern und Jugendlichen. Grundschüler werden von Eltern mit dem Auto bis vor die Schultür gefahren und sitzen nachmittags vor der Spielekonsole oder dem PC. Und wenn in den Schulen Unterricht wegen der Erkrankung einer Lehrkraft ausfallen muss, wird zuerst die Sportstunde gestrichen.

VBE Pressesprecher Michael Gomolzig

Michael Gomolzig, Sprecher des VBE

Fächer, die vermeintlich nicht fürs „Weiterkommen“ ausschlaggebend sind, werden immer mehr an den Rand gedrängt und verlieren an Bedeutung. So ist heute neben dem Sportunterricht meist auch die musisch-ästhetische Erziehung an den Schulen eher ein ungeliebtes Kind. Der VBE warnt vor einer zu starken „Verkopfung“ der Schule. Hieß es früher, ein gesunder Geist gehöre in einen ge­sunden Körper, wird heute der Fokus fast ausschließlich auf den Geist, auf den kognitiven Bereich, gelegt. Die Bewegung der Schüler leidet mit den bekannten Folgeerscheinungen.

Da Eltern mehr denn je auf die „Verwertbarkeit“ der Unterrichtsfächer achten, fallen bei krankheitsbedingtem Lehrermangel in der Regel auch zuerst Musik, Sport und Kunst aus, bevor die Schulleitung eine Deutsch- oder Mathematik­stunde streicht.

Die Schüler sind jedoch auf eine ganzheitliche Bildung angewiesen, in der Ästhetik, Emotionen und Bewegung gleichfalls eine tragende Rolle spielen. Meist tobt der akademisch geführte Streit lediglich darum, ob die sprachliche oder die naturwissenschaftliche Ausrichtung einer Schule die wichtigere sei. „Das Künstlerische und Sportliche wird viel zu oft mehr als schmückendes, aber nicht unbedingt notwendiges Beiwerk betrachtet“, moniert der VBE-Sprecher. An der Haupt-/Werkrealschule haben die Fächer Musik, Sport und künstleri­sches Gestalten sogar ihre Eigenständigkeit verloren und wurden zum Fächer­verbund „MSG“ verschmolzen. Diese negative Entwicklung bedauert der VBE außerordentlich.

13.11.12

VBE: Ist die Gemeinschaftsschule wirklich eine Schule für alle?

Ministerium soll nach der Herbststatistik Übergangszahlen offenlegen

Stuttgart. Bisher hat das Kultusministerium jede Nachfrage, mit welcher Grundschulemp­fehlung Schüler Gemeinschaftsschulen besuchen, mit dem Hinweis zurückgewie­sen, dass bei der Anmeldung das Dokument nicht mehr vorgelegt werden müsse und daher keine Zahlen existierten. Nach der Erhebung der Herbststatistik an den Schulen sticht dieses Argument nicht mehr. Der Verband Bildung und Er­ziehung (VBE) Baden-Württemberg fordert jetzt die Offenlegung der Zahlen.

Es verging bisher kein Monat, ohne dass das Kultusministerium oder die Stabsstelle darauf hingewiesen haben, zu welchem Erfolgsmodell sich die neue Gemeinschafts­schule im Land entwickle. Selbst CDU-Bürgermeister und nicht grün-rote Gemeinde­räte würden mit Feuereifer Anträge auf die Einrichtung der von grün-rot favorisierten Schulart stellen, jubelte das Ministerium. Kritikern, die in dieser Antragstellung nur die Möglichkeit einer Standortsicherung bei zurückgehenden Schülerzahlen sahen, indem sterbende Haupt-/Werkrealschulen als Gemeinschaftsschulen wiedergeboren würden, entgegnete man, dass die neue Schulart eine Schule für alle sei, ohne den Beweis anzu­treten, ob dem wirklich so ist. Da bei der Anmeldung keine Grundschulempfehlungen mehr vorgelegt werden müssen, wisse man folglich auch nicht, welche Schüler Ge­meinschaftsschulen besuchten.

Solange Gymnasial- und Realschullehrer sowie Schüler mit einer Gymnasial- oder Realschulempfehlung an Gemeinschaftsschulen eindeutig in der Minderheit seien, sehe das Ganze noch allzu sehr nach einem Etikettenschwindel aus, argumentierte der VBE.

Nach Vorliegen der aktuellen amtlichen Herbststatistik kann das Kultusministerium anhand des von den Schulleitern ausgefüllten Statistikbogens 6 genau erkennen, wel­che Schüler mit welcher Grundschulempfehlung auf die Gemeinschaftsschulen ge­wechselt haben. Beim VBE hat man jedoch den Eindruck, dass das Ministerium an dieser Wahrheit nicht sonderlich interessiert ist, denn dann könnte möglicherweise deutlich werden, dass die Gemeinschaftsschule vielleicht doch nur eine umetikettierte Hauptschule ist mit ein paar Schülern, die auch auf Realschule oder Gymnasien gehen könnten; von der inklusiven Beschulung von Schülern mit besonderem sonderpädago­gischen Förderbedarf noch gar nicht gesprochen. Der VBE fordert das Kultusministe­rium auf, jetzt Farbe zu bekennen und die Übergangszahlen offenzulegen.

11.11.12

VBE-Unterschriftenaktion an den Schulen:

„Keine Stellenstreichungen – Gute Bildung

kostet Geld“

In einer Pressemitteilung des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) heißt es, dass der VBE nicht tatenlos zusehen wolle, wie die grün-rote Landesregierung die Schullandschaft völlig umzukrempeln versuche, gleichzeitig aber nicht bereit sei, die dafür notwendigen Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Unter dem Motto “Gute Bil­dung kostet Geld“ sei jetzt an den Schulen eine Unterschriftenaktion angelaufen, mit der der VBE das zunehmende Grummeln und Rumoren in der Lehrerschaft für die Po­litiker visualisieren wolle.

Mit dieser Unterschriftenaktion artikuliere der VBE den deutlichen Unmut über Bildungs­politiker, die sich zu wenig oder gar nicht für die Schulen im Land stark machten. Weg­brechende Lehrerstellen, weiterhin spürbarer Unterrichtsausfall, Reformen ohne Ende bei mangelhaften Ressourcen und unzureichend fortgebildetem Personal seien nicht vereinbar mit dem Anspruch junger Menschen auf verlässliche und qualitativ hochwertige Bildung durch den Staat.

„Wer die Schulpflicht einfordert, muss entsprechend gute Bildungsangebote garan­tieren und nicht nur die Basisversion anbieten“, heißt es weiter. Bildung sei der wich­tigste Rohstoff in einem Land, das keine Bodenschätze habe. „Nur mit bester Bildung kann unser Land seine Zukunft sichern“, so der VBE.

Der VBE fragt den Ministerpräsidenten:

– „Warum haben Sie 20 Millionen für die Aufblähung Ihrer Ministerien ausgegeben?

–  Was machen Sie mit den Steuermehreinnahmen in Milliardenhöhe in diesem Jahr?

– Im Wahlprogramm der Grünen stand:`Wir wollen die Ganztagesschulen ausbauen. Da­für müssenzusätzliche Stellen geschaffen werden.´ Gilt diese Aussage nicht mehr?“

Der VBE fordert:

– Keine Einschnitte im Bildungsbereich!

– Keinen Abbau von Lehrerstellen!

– Keine zusätzlichen Belastungen für Lehrkräfte!

– Einstellungschancen für junge Lehrkräfte sichern!

– Keine einseitigen Sonderopfer des öffentlichen Dienstes!

Die negativen Konsequenzen aus Schuldenbremse und Fiskalpakt würden in Baden-Würt­temberg zunehmend sichtbarer. „Kein Geld ist immer da“, spöttelt VBE-Chef Gerhard Brand. „Haushaltskonsolidierung und eine bessere Bildungspolitik sind daher nur durch eine Umver­teilung der zur Verfügung stehenden Mittel machbar.“

https://www.vbe-bw.de/wDeutsch/landesbezirke/sb/pdf/2012/Resolution.pdf

4. November 2012