VBE: Grundschüler sollten nicht am Ramadan-Fasten teilnehmen

Lehrer sorgen sich um fastende muslimische Grundschüler

Stuttgart. Grundschullehrer sorgen sich um die Gesundheit muslimischer Kinder an ihren Schulen. Anfragen besorgter Lehrer beim Verband Bildung und Erziehung (VBE) zeigen, dass offenbar auch Grundschüler am Fasten während des Ramadans teil­nehmen. Das heißt, sie trinken und essen während des gesamten Schultags nichts.

Die Ursachen sind laut Aussagen der Lehrer unterschiedlich. Zum Teil wollen die Kin­der es den Erwachsenen von sich aus gleichtun, es gibt aber auch Eltern, die Druck aus­üben, dass sich besonders Jungen früh am Fasten beteiligen. Üblich ist eine Teilnahme am Ramadan eigentlich erst ab der Pubertät.

Die Folge ist, dass fastende Kinder, besonders bei steigenden Temperaturen, zu er­schöpft sind, um noch am Unterricht, an Klassenarbeiten oder an schulischen Veran­staltungen, wie etwa einem Sportfest, teilzunehmen. „Wir respektieren die Ausübung religiöser Vorschriften. In der Regel gehen muslimische Eltern verantwortungsbewusst damit um. Es ist aber eine Grenze überschritten, wenn die Gesundheit der Kinder und der Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule leiden“, so der VBE-Vorsitzende.

Der VBE weist daher darauf hin, dass die Schulpflicht auch während des Ramadan gilt. Nach Ermessen der Schulleitung besteht darüber hinaus die Möglichkeit, Kinder von einzelnen schulischen Veranstaltungen, etwa einem Sportfest, aus religiösen Grün­den zu befreien.

Lehrer haben eine Aufsichts- und Fürsorgepflicht. Der VBE rät daher den Schulen, die Eltern von Kindern, die sich trotz erkennbarer Erschöpfung weigern, zu essen oder zu trinken, zu benachrichtigen und die Kinder aus dem Unterricht abholen zu lassen.

Der VBE erwartet, dass Imame Eltern darüber aufklären, dass Kinder unter 12 Jahren auf keinen Fall am Fasten teilnehmen sollen. Zumal die Regelungen des Ramadans fest­legen, dass nur derjenige fasten soll, der keinen gesundheitlichen Schaden davonträgt.

VBE macht sich für Pädagogische Assistenten an Schulen stark

Der Landesvorstand des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Würt­temberg möchte die etwas in Vergessenheit geratenen Einstellungen von Pädago­gischen Assistentinnen in den Schuldienst des Landes wieder mehr ins Blickfeld rücken. Vormals ausschließlich an Haupt- und Werkrealschulen beschäftigt, wirk­en diese für die Kinder und Jugendlichen wertvollen Arbeitskräfte seit einiger Zeit auch an Grundschulen, nicht jedoch an Realschulen. Der VBE sieht hier einen deutlichen Handlungsbedarf.

Die Arbeit der Pädagogischen Assistentinnen – meist sind es Frauen – wird an den Schulen durchweg anerkannt und als positiv und wertvoll beurteilt. Während jedoch in den Anfangsjahren die Pädagogischen Assistenten den Schulen zusätzlich zur Unter­richtsversorgung der Klassen mit Lehrerstunden zur Verfügung standen, wurden nun­mehr Neuverträge auf die Versorgung der jeweiligen Schule mit Lehrerstunden ange­rechnet. Trotz des notwendigen pädagogischen Bedarfs an Assistenten werden wohl die wenigsten Schulen in der Abwägung zwischen Lehrern und Assistenten – die keinen eigenverantwortlichen Unterricht halten dürfen – bei der Zuweisung von Stunden den Pädagogischen Assistenten vor Lehrern den Vorzug geben.

Momentan stehen etliche Haupt- und Werkrealschulen vor der Auflösung. Dort tätige Pädagogische Assistenten erhalten das Angebot, künftig an den Grund- bzw. Gemein­schaftsschulen tätig zu werden. Die aktuelle Analyse der Übergänge auf weiterführende Schulen zeigt, dass viele Kinder mit einer Hauptschulempfehlung die Realschule besu­chen, wo auch ein Hauptschulabschluss möglich ist. Die Realschule hatte jedoch bisher keine Pädagogischen Assistenten zur Unterstützung von Schülern.

Der VBE fordert nun, zum einen durch Schaffung eines eigenes Haushaltstitels Päda­gogische Assistenten rechnungsmäßig von der Versorgung der jeweiligen Einsatzschule mit Lehrerstunden abzukoppeln und diese notwendige Unterstützung der Schüler addi­tiv zu gewähren, zum anderen, den Einsatz Pädagogischer Assistenten künftig auch an den Realschulen zuzulassen.

VBE: Fußballmeisterschaft und Endspurt um gute Zeugnisnoten in der Schule fallen zusammen

Stuttgart. Die Fußballeuropameisterschaft fällt in die „heiße Phase“ des Endspurts um gute Zeugnisnoten in der Schule. Der VBE appelliert an Lehrer, Verständnis für etwas übermüdete oder unkonzentrierte Fußballfans aufzubringen, fordert aber Eltern und Schüler auf, wegen „der schönsten Nebensache der Welt“ nicht die wichtige­ren Dinge des Lebens ganz außer Acht zu lassen und vor allem jetzt noch anste­hende Lernzielkontrollen für das Jahreszeugnis Ende Juli nicht aus dem Blick zu verlieren, also auch für genügend Lernzeiten und Schlaf der Schüler zu sorgen.

Fußball spricht immer noch alt wie jung gleichermaßen an, und auf dem Schulhof wer­den nicht nur die Sammelbilder der Stars auf dem Rasen getauscht, sondern auch heftig über Spielzüge, Tagesform der Ballkünstler und die Entscheidungen der Schiedsrichter diskutiert. Dass die Europameisterschaft in die heiße Phase des Schuljahres um den Kampf um bessere Zeugnisnoten fällt, könnte sportbegeisterten Schülern leicht zum Verhängnis werden, denn es stehen in der Regel bei den meisten noch Klassenarbeiten, Lernzielkontrollen, Referate und Präsentationen an, die die Jahresnoten positiv oder negativ beeinflussen könnten. Der VBE rät allen Schülern, den Motivationsschub, den so eine Meisterschaft mit sich bringt, auch auf das schulische und häusliche Lernen zu übertragen und zum Schuljahresende noch einmal alles zu geben, um solche Höchst­leistungen im Klassenzimmer zu bringen, wie sie auch von den Fußballstars auf dem Spielfeld erwartet werden. Gleichzeitig appelliert der VBE an alle Lehrer, Verständnis für möglicherweise durch Siegesfeiern übernächtigte Schüler aufzubringen, und Klas­senarbeiten, wenn es sich stundenplantechnisch vermeiden lässt, nicht gerade in der ersten Unterrichtsstunde zu schreiben, wenn der Kreislauf noch nicht auf Hochtouren laufen sollte. Ansonsten begrüßt der VBE, dass internationale sportliche Ereignisse hel­fen, das soziale Miteinander in der Schule weiter einzuüben, sich gemeinsam zu freuen, zu trösten und nicht vergessen zu lassen, dass des einen Freud, des anderen Leid bedeuten müsse, sollte das Fußballspiel nicht unentschieden ausgegangen sein und bei­de Fangemeinden gemeinsam trauern oder jubilieren dürfen, so der VBE-Sprecher.