Eine spannende Geschichte:

Starterschulen 2012/13

 

 

Das Kultusministerium hat die Spannung um die sogenannten „Starterschulen“ Mitte Januar gelöst: 34 Schulen landesweit gehen zum Schuljahr 2012/13 an den Start. Der VBE hat sich erlaubt, die Starterschulen in eine übersichtliche Tabelle einzugliedern und schon wird einiges ganz deutlich:

  • Viele Schulen machen von der Ausnahmeregelung Gebrauch: Starterschulen sollten in der Regel 2-zügig sein! Viele sind 1- bis 2- zügig.
  • Die Befürchtung, dass hauptsächlich Haupt- und Werkrealschulen die Interessenten sind hat sich bewahrheitet! Realschule nur am Rande und Gymnasien haben sich für diese Schulart überhaupt nicht zu Wort gemeldet. Der Politik ist es bisher offensichtlich nicht gelungen in diesen beiden Schularten das für die Zielsetzung der Gemeinschaftsschule so dringend notwenige Interesse zu wecken. Zu viele Unklarheiten und Ungereimtheiten stehen da wohl noch im Weg (z.B. Lehreraus- und Fortbildung, Arbeitszeiten – 27 Stunden für alle, auch für Gymnasiallehrkräfte u.a.)
  • Hoffentlich stecken in diesen Zahlen nicht verkappte Standortsicherungen, die die eigentlichen Zielsetzungen der Gemeinschaftsschulen konterkarieren würden. Wenn Zügigkeiten auf verschiedenen Standorten verteilt werden (müssten), wird insgesamt kein gesundes und förderliches Schulklima entstehen können.
  • Interessant wird für den VBE auch die Weiterentwicklung der Starterschule zu gebundenen Ganztagsschulen. So ist zu bezweifeln, dass die 2 Stunden beim 3-Tagesbetrieb bzw. 3 Stunden beim 4-Tagesbetrieb zusammen mit der „Starthilfe“ in Höhe von 6 Stunden auf 3 Jahre für die Umsetzung einer adäquaten Ganztagspädagogik (Rhythmisierung, individuelles Lernen, verbindlicher Mittagstisch und Freizeitbetrieb – ungebunden und gebunden) ausreichen.
  • Beim Blick in die Regionen fällt auf, dass mit 13 Schulen der Stuttgarter Raum die reformfreudigste Region ist, gefolgt von Tübingen mit 10 Schulen und Freiburg mit 8 Schulen. Schlusslicht bildet der Regierungsbezirk Karlsruhe mit 3 Schulen! Ob bei den Karlsruhern wegen der vielen Unwägbarkeiten die Reformfreude am Schreibtisch gestorben ist, bleibt zunächst dahingestellt!

 

Der VBE wünscht allen Starterschulen ein gutes Gelingen, den erhofften Erfolg für ihre Schüler/innen und stets immer den Blick für das Positive. Der VBE ist überzeugt, dass es gelingen kann, Beispiel zeigen dies deutlich. Wenngleich nahezu alle gelingenden Beispiele über eine wesentlich bessere Ausstattung verfügen. Der VBE wird sich weiter darum bemühen, dass die Politik die notwendigen Rahmenbedingungen schafft und nicht alle Verantwortung für das Gelingen auf die Schultern der betroffenen Lehrkräfte abgeladen wird.

Otmar Winzer, Stellvertretender Landesvorsitzender

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