VBE hat kein Verständnis für eine Demontage dieser Schulart
Stuttgart. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) hat kein Verständnis für die ständigen Angriffe auf die Sonderschule als eine Art „Aussonderungseinrichtung“. Die unterschiedlichen Sonderschulen sind nach Auffassung des VBE sehr gut aufgestellt. Ein Überwechseln der Kinder auf eine Sonderschule ist kein Aussortieren oder Abschieben, wie es von Gegnern dieser Schulart gerne behauptet wird.
Der VBE hält eigenständige Sonderschulen auch nach der UN-Konvention weiterhin für erforderlich, solange schon allein aufgrund der schlechteren räumlichen, sächlichen und personellen Ausstattung der Regelschulen nicht alle Kinder dort optimal gefördert werden können und in viel zu großen Klassen „untergehen“ würden.
Die Sonderschulen in Baden-Württemberg sind nach Ansicht des VBE hervorragend aufgestellt, die Pädagogen fachlich bestens ausgebildet. An den neun verschiedenen Sonderschultypen gibt es äußerst professionelle Rahmenbedingungen für eine individuelle, kindgerechte Bildung und Erziehung Benachteiligter.
Immer wieder wird von Eltern versucht – zuweilen auch „mit der Brechstange“, zum Teil schwerstbehinderte Kinder in Regelschulen unterzubringen, selbst wenn dort keine entsprechenden Fördermöglichkeiten vorhanden sind. „Dadurch würden benachteiligte Kinder noch einmal benachteiligt“, sagt der VBE-Sprecher.
Für den VBE ist es unbestritten, dass alle behinderten Kinder einer optimalen Förderung bedürfen, um ihnen den bestmöglichen Einstieg in eine eigenverantwortliche Lebensbewältigung zu geben. Der Besuch einer allgemeinen Schule kann für Kinder mit sonderpädagogischen Förderbedarf sinnvoll sein, wenn an dem von Eltern gewünschten Schulort die Voraussetzungen stimmen. Dies ist in Ermangelung der nötigen Finanzmittel an den wenigsten Schulen zurzeit der Fall. „Wegen der umfassenden gezielten effektiven Förderung der Kinder sind Sonderschulen daher ein Baustein zur Integration und kein Ort der Ausgrenzung“, versichert der VBE-Sprecher.
Leider ist die Versorgung dieser Schulart mit Lehrerstunden keinesfalls ausreichend. Und trotzdem geht kein Aufschrei durch das Land, dem Kultusminister werden keine Unterschriftenlisten übergeben, und kein Außenstehender macht sich für eine bessere Unterrichtsversorgung der Sonderschüler stark, denn die haben selten eine Lobby.