Die Pflicht zum Tragen einer Maske erhitzt die Gemüter. Die einen lehnen den Mund-Nasen-Schutz kategorisch ab – auch an Schulen. Die anderen verlangen, dass die Maske selbst im Unterricht zu tragen ist. Unterschiedliche Aussagen aus Politik und Wissenschaft heizen die Diskussion an. Aktuell streiten sich Kultus- und Sozialministerium über Aussagen des Chefepidemiologen des Landesgesundheitsamtes, Stefan Brockmann, der das Maskentragen, anders als vom Land vorgeschrieben, auch im Unterricht als sinnvoll erachtet.
Auch beim VBE sind in den letzten Tagen und Wochen zahlreiche unterschiedliche und teils konträre Rückmeldungen zur Maskenpflicht eingegangen. Um ein objektives Meinungsbild einzufangen, hat der VBE eine landesweite Mitgliederumfrage durchgeführt. Über 1.200 Lehrkräfte in Baden-Württemberg haben sich hieran beteiligt und ein sehr differenziertes Bild zur Maskenpflicht abgegeben.
Lehrkräfte befürworten Maskentragen auf Fluren und Treppen – auch an Grundschulen
Die große Mehrheit von 77 Prozent der Lehrkräfte spricht sich demnach für das Tragen einer Maske auf den Fluren und Treppen im Schulgebäude aus. Darüber hinaus befürworten weitere 73 Prozent das Maskentragen bei direkten Interaktionen zwischen Lehrkraft und Schülerin/ Schüler. Die Antworten gelten sowohl für Lehrkräfte an weiterführenden Schulen als auch für Grundschullehrkräfte. Die Ergebnisse sind damit eine klare Bestätigung der vom VBE erhobenen Forderung, kostenlose Schutzmasken auch für alle Grundschullehrkräfte bereitzustellen. „Lehrerinnen und Lehrer an Grundschulen dürfen beim Gesundheitsschutz nicht länger als Lehrkräfte zweiter Klasse behandelt werden“, betont der VBE-Landesvorsitzende Gerhard Brand erneut.
Mehrheit der Lehrkräfte gegen Maskenpflicht im Unterricht
Der VBE fordert für den aktuellen Schulbetrieb unter Pandemiebedingungen:
- Kostenlose Schutzmasken auch für alle Grundschullehrkräfte.
- Maskenpflicht an allen Schularten für alle direkten Interaktionen zwischen Lehrkraft und Schüler/in.
- Maskenpflicht an den neuralgischen Punkten und auf den Begegnungsflächen im Schulgebäude.
- Plexiglasscheiben am Pult.
- In den beiden ersten Monaten des neuen Schuljahres die Möglichkeit der freiwilligen Testung. Sollten die ermittelten Infektionszahlen nieder bleiben, kann auf anlassbezogene Testungen umgestiegen werden. Bei Lehrkräften, die ehemals zu den Risikogruppen zählten, soll die Möglichkeit der freiwilligen Testung aufrecht erhalten bleiben.
- Schülerinnen und Schüler, die aus einer Krankheitsphase zurückkehren, sollen vor der Rückkehr an die Schule getestet werden.