„Bundesfamilienministerin Giffey appelliert, für Kitas und Schulen ein auf klaren Kriterien basierendes Stufenkonzept zu fixieren, das regelt, wann welche Maßnahmen und Regelungen greifen. Diese Fordertung stellt und unterstützt auch der VBE seit Monaten. Die Faktoren, die nun aber laut Vorschlag der Ministerin darüber entscheiden sollen, ob eine Ampel auf Grün, Gelb oder Rot schaltet, greifen deutlich zu kurz“, erklärt der stellvertretende VBE-Bundesvorsitzende, Gerhard Brand.
„Zum einen ist es für mich nicht ersichtlich, welche wissenschaftliche Basis den vorgeschlagenen Grenzwerten an Infizierten und in Quarantäne befindlichen Personen zugrunde liegt, die über die Farbe der Ampel entscheiden sollen. Noch entscheidender ist aber: Das vorgeschlagene Modell entkoppelt die zu treffenden Regelungen und Maßnahmen unterhalb einer Inzidenz von 200 vollständig vom tatsächlichen Infektionsgeschehen in einer Region. Wer es mit dem Schutz der Gesundheit ernst meint, darf dies aber nicht ausblenden“, fordert Brand. „Wir brauchen ein transparentes und klar strukturiertes Stufenmodell, das auf Grundlage des regionalen Infektionsgeschehens die Betreuungsregelungen bzw. -möglichkeiten in verschiedenen Phasen definiert. Einheitliche Quarantäneregelungen, die von allen Gesundheitsämtern angewandt und konsequent eingehalten werden, sollten additiver Teil eines solchen Gesamtkonzeptes sein. Ich erwarte, dass diese Aspekte in den Beratungen mit den Ländern einbezogen werden“, so Brand weiter.
„Darüber hinaus muss der Gesundheitsschutz für Kitas alle präventiven Möglichkeiten ausschöpfen. Eine Bereitstellung von FFP2 Schutzmasken und das Angebot regelmäßiger, freiwilliger und kostenfreier Corona-Tests durch medizinische Fachkräfte muss etwa obligatorisch sein. Angesichts der Datenlage, die zeigt, dass das fachpädagogische Personal in Kitas einem enormen Infektionsrisiko ausgesetzt ist, muss auch eine ehrliche Überprüfung der Impfrangfolgen stattfinden“, so Brand.