Angesichts der Debatte um eine mögliche Rückkehr zu G9 am Gymnasium warnt der VBE-Landesvorsitzende Gerhard Brand vor den unmittelbaren Auswirkungen eines solchen Schrittes auf die anderen Schularten.
„Wir sehen eine Rückkehr zu G9 nicht uneingeschränkt positiv. Grundsätzlich ist es zwar gut, wenn es mehr Zeit für eine umfassende Bildung der Schülerinnen und Schüler gibt. Wie wir in anderen Bundesländern allerdings sehen können, hat eine flächendeckende Rückkehr zu G9 nachweislich negative Auswirkungen auf andere Schularten und deren Schülerzahlen. Letztlich ist es aber auch eine Frage der Ressourcen und diese sind im Bildungsbereich bekanntlich endlich. Andere Reformen wie ein beitragsfreies letztes Kita-Jahr, der Ausbau der Sprachförderung an allen Schularten oder Pool- und Differenzierungsstunden zur Förderung an der Grundschule würden wesentlich mehr zur Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit beitragen als ein zusätzliches Schuljahr am Gymnasium.“
Der stellvertretende Landesvorsitzende Dirk Lederle ergänzt: „Die Möglichkeit zu G9 gibt es bereits in zwei erprobten Wegen: Einmal über die gymnasiale Oberstufe an der Gemeinschaftsschule und einmal über die Realschule beziehungsweise Werkrealschule und das berufliche Gymnasium nach dem Erwerb des mittleren Bildungsabschlusses. Eine zwingende Notwendigkeit für eine Rückkehr zu G9 am Allgemeinbildenden Gymnasium besteht daher nicht.“