Der VBE Baden-Württemberg widerspricht der Forderung von CDU-Generalsekretär Mario Czaja, Deutsch als verpflichtende Sprache auf Schulhöfen einzuführen. „Solche populistischen Forderungen helfen uns in der Integrationsdebatte nicht weiter,“erklärt der VBE-Landesvorsitzende Gerhard Brand.
Weiter führt Brand aus: „Man kann Menschen nicht vorschreiben, in welcher Sprache sie sich zu unterhalten haben. Herr Czaja möge sich einmal in die Lage versetzen, selbst im Ausland auf einem Schulhof zu stehen. Was löst es etwa in einem Kind aus der Ukraine aus, wenn seine Muttersprache in einer deutschen Schule verboten würde? Kinder können nichts für die Umstände, in denen sie leben. Wir dürfen sie nicht noch zusätzlich mit unsinnigen Verboten belasten. Solche Verbote würden schlimmstenfalls dazu führen, dass sich manche Kinder in den Schulpausen überhaupt nicht mehr unterhalten können und vollends isoliert werden.“
Auch der Forderung Czajas, Kinder ohne Deutschkenntnisse nicht mehr einzuschulen, erteilt Brand eine klare Absage: „Wir Lehrerinnen und Lehrer würden es sehr begrüßen, wenn alle Kinder bereits Deutsch sprechen können, bevor sie an die Schule kommen. Dies würde den Unterricht sehr erleichtern. Wir wissen aber auch, dass dies reines Wunschdenken ist. Unsere dringende Bitte ist es, mehr Kolleginnen und Kollegen mit Deutsch als Zweitsprache oder Deutsch als Fremdsprache an die Schulen zu bringen, damit wir die Kinder beim Spracherwerb bestmöglich unterstützen können. Pauschale Aussagen, wie sie Herr Czaja getroffen hat, lehnen wir dagegen ausdrücklich ab. Hier wird ein Weltbild bedient, das wir nicht unterstützen können.“
Weiterführende Infos
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