Der VBE zum Gezerfe um die Besoldungserhöhung für Beamte
Stuttgart. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg missbilligt, wie die grün-rote Landesregierung mit den Beamten umgeht. “Gute Bildung kostet Geld“, sagt VBE-Chef Gerhard Brand und will das Ergebnis der Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst auch auf die beamteten Lehrkräfte übertragen wissen. In den Lehrerzimmern hat sich wegen der bisher schon durchgedrückten Sparmaßnahmen bei gleichzeitiger Zunahme von unzureichend vorbereiteten Reformen mittlerweile heftiger Unmut breit gemacht. „Jetzt sollte man die Lehrkräfte nicht auch noch einmal zusätzlich finanziell benachteiligen“, stellt Brand fest.
Das Land tritt bei seinen Beamten auf die Bremse, gleichzeitig hat es 20 Millionen allein für die Aufblähung von Ministerien ausgegeben, sprudeln Steuermehreinnahmen in Milliardenhöhe.
„Wer Schulpflicht einfordert, muss entsprechend gute Bildungsangebote garantieren und nicht nur die Sparversion anbieten. Zu einer guten Schule gehört auch ein zufriedenes und hoch motiviertes Personal“, sagt der VBE-Landesvorsitzende. Bildung sei der wichtigste Rohstoff des Landes Baden-Württemberg. Der VBE weist auf die Herausforderungen im Bildungsbereich hin, die durch die Politik der grün-roten Landesregierung geschaffen wurden und auf die damit verbundene enorme Mehrbelastung der Lehrkräfte bei gleichzeitiger Einsparung von 11.600 Lehrerstellen bis zum Jahr 2020.
In Bayern, im rot-grün regierten Niedersachsen und sogar in Hamburg wurde bereits eine zeitgleicheEins-zu-eins-Übernahme des Tarifabschlusses zugesagt. Der VBE hat nicht das geringste Verständnis dafür, dass das zweitreichste Bundesland seinen Haushalt zum wiederholten Mal bequem auf Kosten der Beamten sanieren will. Der VBE weist darauf hin, dass die Beamten schmerzhafte Kürzungen bei der Versorgung und Gehaltseinschnitte bei den jungen Lehrerinnen und Lehrern zu verkraften haben. „Erst die Versorgung zurückfahren und dann auch noch die Lohnabschlüsse nicht auf die Beamten übertragen wollen, das geht so nicht“, sagt Brand in aller Deutlichkeit.
Bildungsreformen gelingen vor allem dann, wenn auch die Beschäftigten in hohem Grad zufrieden sind. Dazu gehört eine angemessene Alimentation. „Wer zuerst und verstärkt bei den Beamten spart, nur weil die sich nicht so richtig wehren können, ist alles andere als ein fürsorglicher Landesvater, sagt Brand an die Adresse des Ministerpräsidenten.
17. März 2013