Diskussion des neuen VBE-Realschulkonzeptes mit Dr. Timm Kern von der FDP-Landtagsfraktion

Im virtuellen, konstruktiv-kritischen Austausch zwischen Vertretern der FDP/DVP-Fraktion und dem VBE-Realschulteam wurde das konkretisierte VBE-Realschulkonzept intensiv erörtert. Im Dialog mit dem Landtagsabgeordneten Dr. Timm Kern, dem Stv. Fraktionsvorsitzenden und bildungspolitischen Sprecher der FDP/DVP-Landtagsfraktion und dem zuständigen Parlamentarischen Berater Herrn Marc Jurić erntete die Vorstellung unseres neuen VBE-Realschulkonzeptes Lob und Anerkennung.

 

Als ehemaliger Gymnasialkollege unterstrich Dr. Timm Kern die Leistungsorientierung, Durchlässigkeit und pädagogische Variabilität des Konzeptes, welches den Fokus auf die Stärkung des mittleren Bildungsniveaus als Markenkern der Realschule beziehungsweise der schulgesetzlichen Basis einer grundlegenden und erweiterten Allgemeinbildung anhand lebensnaher Sachverhalte legt und somit das Profil der Realschule eindeutig schärft. Das grundsätzliche Ziel der Realschule bleibt für den VBE der Realschulabschluss nach Klassenstufe 10, wie Andreas Kober und Florian Frank aus dem VBE-Realschulteam betonten.

Die Verkürzung der Orientierungsstufe in Verbindung mit einem stärkeren Gewicht auf der Grundschulempfehlung wurde vom stellvertretenden VBE-Landesvorsitzenden Dirk Lederle als Ausgangsbasis für das neue VBE-Realschul-Konzept vorangestellt. Neben dem besonderen Beratungsverfahren bei einer Abweichung von der erhaltenen Grundschulempfehlung wurde die Berücksichtigung der vom Kultusministerium geplanten zentralen Lernstandserhebungen (zentrale Klassenarbeiten in Deutsch und Mathematik) in Klassenstufe 4 als zusätzliches Unterstützungsinstrument zu einer passgenauen und objektivierten Elternentscheidung für einen gelingenden Übergang auf die Realschule erörtert. Hierbei gilt es vor allem, Erfolgserlebnisse und Selbstwirksamkeit auf Seiten der Schülerinnen und Schüler zu ermöglichen, beziehungsweise Frustrationserlebnisse und ein mögliches Scheitern verbunden mit bildungsbiografischen Brüchen zu vermeiden.

Realschule als „Säule des Mittelstandes“

Dr. Timm Kern lobte die Variabilität des VBE-Realschulkonzeptes, welche die örtlichen Voraussetzungen unterschiedlicher Schulstandorte berücksichtige und gleichzeitig passgenaue Lösungen zur Stärkung des mittleren Bildungsniveaus anbiete, ohne dabei die einzelnen Schülerinnen und Schüler aus dem Blick zu verlieren. Parallelen zu den bildungspolitischen Standpunkten der Landes-FDP, wie zum Beispiel die Vermeidung einer erzwungenen Heterogenisierung von Lerngruppen, die Möglichkeit der Beschulung im Rahmen der äußeren Differenzierung oder die Rolle der Realschule als „Säule des Mittelstandes“ wurden von Herrn Dr. Timm Kern aufgegriffen. Der evidenzbasierte Ansatz in der prozessorientierten Beratung in den Klassenstufen 4 und 5, die Stärkung der Verbindlichkeit der Grundschulempfehlung durch ein mögliches erweitertes Beratungsverfahren, die Leistungsorientierung im Hinblick auf eine erfolgreiche Mittlere Reife als Schlüssel zum Übergang in berufsbezogene Bildungsgänge sowie die Klarheit des Konzeptes in Verbindung mit der Möglichkeit, die örtlichen Voraussetzungen und Bedürfnisse der Schulstandorte zu berücksichtigen, trafen bei allen Diskussionsteilnehmern auf Konsens und Zustimmung.

VBE-Realschulkonzept stärkt zugleich Haupt- und Werkrealschule

Das neue VBE-Realschulkonzept wurde von Dirk Lederle auch als Möglichkeit der Stärkung der Identität der Realschule in einem mehrgliedrigen Schulsystem präsentiert, welches Maßnahmen zur Differenzierung und individuellen Förderung berücksichtigt und sich dennoch klar zu einer Beschulung im M-Niveau bekennt. Dies stärkt zugleich die Haupt- und Werkrealschulen im Land.

Abschließend wurde das neue VBE-Realschulkonzept auch als möglicher Impuls für einen Ausweg aus der Sackgasse des Moratoriums innerhalb der Schulstrukturdebatte erläutert, um eine Weiterentwicklung und Stärkung der Realschule in Vereinbarkeit mit den Profilen anderen weiterführenden Schularten zu ermöglichen und Innovationen Raum zu geben.

Dr. Timm Kern signalisierte das klare Interesse an einem weiteren Austausch – hier bleibt der VBE für die Realschulen am Ball, denn: WIR.SIND.REALSCHULE.

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