Sprachförderkonzept der Landesregierung bleibt in vielen Dingen unkonkret!

Sprachförderkonzept
Der Bildungssektor ist derzeit von vielen Umwälzungen betroffen – die Landesregierung hat eine der größten Bildungsreformen, wie wir sie in den vergangenen Jahren nicht erlebt haben, angestoßen. Ein essenzieller Bestandteil dieser Reformen betrifft auch den frühkindlichen Bereich. Mit der Aussage, nur noch schulreife Kinder einschulen zu wollen, hat das Land ein umfangreiches Sprachförderkonzept aufgelegt.
Sprachkompetenz ist die Basis für die schulische Bildung und je früher Schwierigkeiten erkannt werden, desto früher kann sich eine zielgerichtete Förderung anschließen.

Und: Desto geringer ausgeprägt sind in der Folge die Lerndefizite im weiteren Verlauf des Bildungsweges. Wir haben uns die einzelnen Stufen angeschaut. Unser Fazit: Einige Schritte des Sprachförderkonzepts sind jedoch immer noch nicht konkret genug. Im Folgenden möchte der VBE auf zwei grundlegende Aspekte aufmerksam machen, bei denen Nachbesserungen erforderlich sind.

Grundschulförderklassen werden durch Juniorklassen abgelöst

Es ist Bestandteil des Sprachförderkonzepts, dass die bestehenden Grundschulförderklassen ab dem Schuljahr 2026 / 2027 durch die Juniorklassen abgelöst werden. Die Juniorklassen sollen im Vergleich zu den Grundschulförderklassen flächendeckend etabliert werden. So begrüßenswert dieser Schritt auch ist, ist jedoch nicht nachvollziehbar, woher das Personal für die Juniorklassen kommen soll.

Völlig unklar ist auch, wie die Fachkräfte, die zurzeit in den Grundschulförderklassen tätig sind, im Bereich der Sprachförderung fortgebildet werden sollen, um die Anforderungen der Juniorklassen umsetzen zu können.

Und unklar ist bislang auch, was mit den Kindern geschehen soll, die bislang eine Grundschulförderklasse wegen anderer Förderbedarfe besucht haben.

Zahl der Sprach-Kitas ist rückläufig

Ein weiterer Baustein in der Sprachförderung ist die Fortführung und der Ausbau der sogenannten Sprachkitas. Der Bestand ist seit 2022 jedoch rückläufig und ist von 933 beteiligten Kitas auf 732 im aktuellen Förderzeitraum geschrumpft.

Der VBE ist der Auffassung: Wer eine gute Sprachförderung haben möchte, muss sich dafür starkmachen, dass die finanziellen Mittel dafür dauerhaft fließen. Es ist noch völlig offen, wie der Ausbau des Programms finanziert werden soll. Der VBE fordert den Bund und das Land auf, hier schleunigst für Klarheit zu sorgen.