VBE bei Vorstellung der IQB-Studie

Um dem schlechten Ergebnis bei der IQB-Studie auf den Grund zu gehen, hatte Kultusministerin Dr. Eisenmann zu einer klärenden Veranstaltung geladen. Am 18.02. stellte deswegen Prof. Dr. Petra Stanat, Herausgeberin der Studie, ihr Werk vor. Eingeladen und zur Stellungnahme aufgerufen waren dabei auch verschiedene Akteure der Bildungspolitik. Der Landesvorsitzende des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg, Gerhard Brand, forderte in seiner Stellungnahme zu mehr Ruhe und Kontinuität auf.

Die IQB-Studie der Humboldt-Universität in Berlin hat Baden-Württemberg ein sehr schlechtes Zeugnis ausgestellt. Auf der Suche nach Gründen für das schlechte Abschneiden und nach Ansatzpunkten für Verbesserungen hatte Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann, die Herausgeberin der Studie, Prof. Dr. Stanat, und verschiedene Akteure der Bildungspolitik am 18.02.2017 in das Haus der Wirtschaft eingeladen.

Die Meinung und Expertise des VBE Baden-Württemberg war bei diesem Treffen auch gefragt. Ein Team aus der Verbandsleitung um Gerhard Brand, Otmar Winzer und Michael Gomolzig repräsentierte den Verband bei der Vorstellung des Berichts, verstärkt durch Andrea Friedrich, kommissarische Landesbezirksvorsitzende Nordbaden.

Im ersten Programmteil stellte Prof. Dr. Stanat die IQB-Studie und ihre Ergebnisse für Baden-Württemberg vor. Sie zeigte sich zu Beginn von der sehr konstruktiven Debatte um die Ergebnisse in Baden-Württemberg erfreut. Die Leiterin der IQB-Studie machte aber auch gleich deutlich, dass man aus der Studie leider nicht rekonstruieren könne, worauf die Ergebnisse zurückzuführen seien. Man könne aus dem Vergleich der Daten jedoch schließen, dass die Struktur der Bildungssysteme in den Bundesländern nicht das Entscheidende sei. Letztlich, so betonte Prof. Stanat, sei die Unterrichtsqualität entscheidend. Und hier sei wichtig, dass Elemente der Qualitätsentwicklung und -sicherung existierten und aufeinander abgestimmt seien.

Nach einer kurzen Pause hatten dann die Vertreter der eingeladenen Gremien und Verbände das Wort. Gerhard Brand, Landesvorsitzender des VBE Baden-Württemberg, beklagte in seiner Rede die „Unruhe“, die durch viele Reformen und Änderungen im Bildungssystem entstanden sei. Das beeinträchtige die Lehrerinnen und Lehrer, indem der Fokus vom Unterricht auf Nebenkriegsschauplätze gelenkt werde.

Der Landesvorsitzende bat deswegen um mehr Ruhe und Kontinuität in der Bildungspolitik und richtete einen eindringlichen Appell an alle Akteure im Bildungssystem: „Legen wir in der Bildungspolitik den Fokus lieber darauf, wie wir unsere Lehrerinnen und Lehrer beim Unterrichten bestmöglich unterstützen können. Vertrauen wir unseren Lehrkräften, unseren Experten im Bereich Unterricht. Unterstützen wir sie bei Ihrer Tätigkeit nach Kräften und lassen wir sie in Ruhe arbeiten Ich bin sicher, dass die Ergebnisse der nächsten Studie dann schon ganz anders aussehen werden.“