VBE mahnt Schulleitungen nicht weiter zu überfrachten

Gerhard Brand, Landesvorsitzender des VBE Baden-Württemberg, äußert „Verständnis für das Bemühen der Kultusministerin für mehr Transparenz beim Thema Unterrichtsausfall zu sorgen“. Gleichzeitig unterstützt er die Position der schulischen Personalräte. Wenn die Ministerin „sich ebenfalls bemühen würde, dass die Schulleitung nicht in einem Meer von Abfragen ertrinkt, sondern die Zeit erhält, diese Aufgaben leisten zu können, würden die Personalräte vermutlich zustimmen“, so Brand weiter.

Der VBE begrüßt, dass das Ministerium das Thema Unterrichtsausfall transparenter gestalten will. Darüber hinaus sieht der VBE die Notwendigkeit, auf die Personalräte zuzugehen. Die Schulleitungen bearbeiten bereits ein großes Aufgabenspektrum und versuchen unter der schwierigen Rahmenbedingung des anhaltenden Mangels an ausgebildeten Lehrern den Unterricht zu gestalten. Wenn die Schulleitung mit weiteren Abfragen zeitlich gebunden wird, muss sie zumindest auch weitere zeitliche Ressourcen bekommen. 

Generell stellt der Landesvorsitzende des VBE Baden-Württemberg, Gerhard Brand, die Frage, „inwieweit weitere Abfragen sinnvoll sind. Die Ergebnisse dieser Abfragen stehen oft vorher schon fest und ob sie zur Lösung der Probleme beitragen ist fraglich. Die Missstände sind bekannt, die Lösungsansätze auch. Die Schulen benötigen mehr ausgebildete Lehrer, die sie auf dem Markt aber nicht finden können“. 

Angesichts dieser Situation wäre das Ministerium gut beraten, die Schulleitungen nicht mit weiteren Aufgaben zu überfachten. Vielmehr sollten die Schulleitungen in ihrem Bemühen unterstützt werden, in Zeiten des Lehrermangels den Unterricht zu sichern. 

Kultusministerium will Vollerhebung durchführen

Hintergrund der Nachricht ist, dass das Kultusministerium vom 12. bis 16. November zum zweiten Mal eine Vollerhebung des Unterrichtsausfall an allen öffentlichen Schulen durchführen will. Ziel ist es, auf Basis dieser Daten, mehr Klarheit und Transparenz über ausgefallene Schulstunden zu schaffen. Das Ministerium begründet die Vollerhebung mit der von den Eltern geäußerten Forderung nach mehr Informationen über ausgefallenen Unterricht.

Mit der Vollerhebung wollte das Ministerium zusätzlich Daten über Vertretungsstunden erheben. Hierbei sollten die Schulleitungen genau angeben, ob die Vertretung durch Fachunterricht im gleichen Fach, in einem anderen Fach, durch beaufsichtigtes Arbeiten an Inhalten im gleichen Fach oder durch andere Maßnahmen gestaltet wurde. Ein solche Abfrage der Schulleitungen zum Vertretungsunterricht wird jedoch von den schulischen Personalvertretungen blockiert. Sie befürchten zusätzliche Belastungen für die bereits am Limit agierenden Schulleitungen.