Quo vadis – Inklusion? Welche Ergebnisse liefert die Repräsentativbefragung von Lehrern, die der VBE bei forsa in Auftrag gegeben hat. Befragt worden sind dafür Lehrkräfte in Baden-Württemberg, als auch bundesweit an allgemeinbildenden und weiterführenden Schulen. Auf einer Landespressekonferenz stellte der VBE Landesvorsitzende Herr Gerhard Brand am 18. Mai 2015 in Stuttgart die Ergebnisse der Umfrage zum Thema “Inklusion an Schulen aus Sicht der Lehrerinnen und Lehrer” vor.
Aus Sicht des VBE war es höchste Zeit, ein Bild von der realen Situation in den allgemeinbildenden Schulen zu haben. Der VBE hat bei forsa deshalb eine repräsentative Befragung von Lehrerinnen und Lehrern in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse unten abrufbar sind. Es ist sowohl bundesweit, wie auch speziell für Baden-Württemberg, die erste Lehrerbefragung, die der VBE in diesem Umfang durchgeführt haben.
Als Hauptgründe für Inklusion sprechen aus Sicht der Befragten die Förderung sozialer Kompetenzen, die Förderung von Toleranz, die bessere Integration behinderter Kinder und das gemeinsame Voneinander-Lernen.
„Die Bedingungen für die Umsetzung der Inklusion an den allgemeinbildenden Schulen in Baden-Württemberg stehen klar im Widerspruch zur UN-Behindertenrechtskonvention“, kritisierte Brand. Es ist bundesweit und für Baden-Württemberg die erste diesbezügliche Lehrerbefragung. „Dem VBE ist wichtig“, so Brand, „die Diskussion über Inklusion auf den harten Boden der Tatsachen zurückzuführen.“ Die Ergebnisse seien ein Alarmsignal an die Politik.
Forderungen des VBE:
- Bei der Inklusion darf es keine Verlierer geben, nicht die Kinder mit Behinderung, nicht die Kinder ohne Behinderung und nicht die Lehrerinnen und nicht die Lehrer.
- Schulen müssen personell und räumlich in die Lage versetzt werden, inklusiv unterrichten zu können. Es muss eine Vorbereitung für Lehrer angeboten werden, bevor sie inklusiv unterrichten sollen.
- Inklusiver Unterricht braucht eine Doppelbesetzung aus Lehrer und Sonderpädagoge. Die Klassengröße muss deutlich verringert werden. Den Schulen muss kontinuierliche Unterstützung durch Sozialpädagogen, Schulpsychologen und medizinische Assistenzen zur Verfügung stehen.
- Aus- und -fortbildung von Lehrern und Sonderpädagogen müssen die Herausforderung inklusiven Unterrichtens wissenschaftlich und schulpraktisch aufnehmen.
- Pädagogen in inklusiven Klassen brauchen verlässliche Unterstützung, um physischen und psychischen Belastungen entgegnen zu können.
- Inklusion muss in gesamtgesellschaftlicher Verantwortung umgesetzt werden. Inklusion darf nicht nur als Aufgabe der Schule gesehen werden.
- Bund, Länder und Kommunen müssen Inklusion gemeinsam und mit tragfähigen Finanzierungskonzepten anpacken. Es muss Schluss sein mit der Praxis, die für Inklusion notwendigen personellen, sächlichen und räumlichen Ressourcen zu verweigern oder unter Finanzierungsvorbehalt zu stellen.
Redetext des Landesvorsitzenden
Ergebnisse / graphische Darstellung der Umfrage
Inklusion – ausführliche Ergebnisse Baden-Württemberg
Inklusion – ausführliche Ergebnisse Bund
Hier können Sie die Ergebnisse von November 2013 vergleichen: