An prominenter Stelle, im baden-württembergischen Landtag, fand der Liberale Bildungstag 2018 statt. Der Einladung mit dem Motto ‚Weltbeste Bildung‘ waren viele Interessierte gefolgt. Der VBE Baden-Württemberg war durch seinen Landesvorsitzenden, Gerhard Brand, vertreten. In seinem Redebeitrag lobte Brand die Haltung der FDP, machte aber auch klar, dass es nicht ausreichen werde, Weltbeste Bildung zu wollen. Den Impulsvortrag steuert die Bildungsministerin von Nordrhein-Westfalen, Yvonne Gebauer, bei.
Eines guten Besuches konnte sich der Liberale Bildungstag 2018 erfreuen. Das Motto ‚Weltbeste Bildung‘ sowie eine interessante Rednerliste, auf der neben der nordrhein-westfälischen Bildungsministern Yvonne Gebauer (FDP) auch der Landesvorsitzende des VBE Baden-Württemberg, Gerhard Brand, zu finden war, hatten viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer angelockt. Dem Motto gab der VBE-Landesvorsitzende denn auch einen Daumen nach oben: „Die Haltung stimmt! Und auf diese Haltung kommt es an. Sie ist unsere rote Linie auf dem Weg zum Ziel.“
Auch in Nordrhein-Westfalen soll Unterrichtsausfall exakt erfasst werden
Den Liberalen Bildungstag eröffnete der Fraktionsvorsitzende der FDP/DVP-Fraktion, Dr. Hans-Ulrich Rülke, der herausstellte, dass es trotz des Absturzes von Baden-Württemberg in Bildungsstudien nicht das Ziel der FDP sei, alle umzuschmeißen. Vielmehr wolle man Verlässlichkeit in der Schulpolitik, so Rülke: „Deshalb ist es notwendig, ein vielgliedriges Schulsystem zuzulassen. Und dieses braucht verlässliche Bedingungen, aber auch eine auskömmliche Finanzierung.“
In einem Impulsvortrag gab anschließend Yvonne Gebauer, Bildungsministerin von Nordrhein-Westfalen, Einblicke in die Bildungspolitik des bevölkerungsstärksten Bundeslandes. So macht der Lehrermangel auch NRW zu schaffen. Gebauer berichtete, dass über 2.000 Stellen, davon 1.000 an Grundschulen, zum Jahresbeginn nicht besetzt werden konnten. Um die Unterrichtsqualität zu sichern habe man deshalb beschlossen, digital und schulscharf zu erfassen, wie viel Unterricht tatsächlich ausfällt. Ein ähnliches Vorhaben hatte die baden-württembergische Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann angekündigt.
Brand: Weltbeste Lehrer für ‚Weltbeste Bildung‘
In einem kurzen, aber einprägsamen Statement konnte sich nach dem Impulsvortrag der Landesvorsitzende Gerhard Brand für den VBE Baden-Württemberg an das Plenum wenden. Brand stellte in seinem Vortrag, den schlechten Bildungsumfragen zum Trotz, zwei Erfolgsgaranten für Baden-Württemberg heraus: „Wir haben ein bildungsaffines Musterländle, das sich nur manchmal etwas ziert. Und wir haben hervorragend ausgebildete Lehrer in jeder Schulart und ich schließe hier die Erzieher in den Kindertagesstätten ausdrücklich mit ein.“
Das Land müsse jedoch für die Rahmenbedingungen sorgen. Brand wiederholte die Forderung des VBE, junge Menschen auf dem Weg in das Lehramt durch das Studium und das Referendariat besser zu unterstützen. Außerdem müsse man es hinbekommen, dass sich mehr junge Menschen für den Lehrberuf interessieren: „Wir müssen ihnen klare und verlässliche Perspektiven bieten. Und wir müssen attraktiv sein und diese Attraktivität auch kommunizieren! Das beginnt mit einem Gehalt in A13 auch für Primarlehrer und für Bestandslehrkräfte in den Haupt- und Werkrealschulen.“
Kern: FDP will die passende Schule für jedes Kind
Neben dem Landesvorsitzenden Gerhard Brand äußerte sich für die Lehrerinnen und Lehrer in Baden-Württemberg auch Dr. Karin Broszat. Die Eltern waren durch Nicole Weber-Kaiser, Initiatorin der Online-Petition für echte Wahlfreiheit und Freiwilligkeit im Ganztag vertreten. Für die Schüler gab der Vorsitzende des 12. Schülerbeirates, Joachim Straub, ein Plädoyer für mehr Feedback zwischen Lehrkräften und Schülern ab. Der Geschäftsführer des Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft, Stefan Küpper, fokussierte in seinem Statement hingegen einen effizienteren Umgang mit den Haushaltsmitteln.
Durch den Tag moderierte der bildungspolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion, Dr. Timm Kern – und das mit gewohnter Souveränität. Er stellte zum Abschluss die Position der FDP heraus: „Wir Freie Demokraten treten dafür ein, dass alle Menschen mit gleichen Rechten ausgestattet sind. Aber wir sind der Überzeugung, dass Menschen nicht gleich, sondern unterschiedlich sind. Unser bildungspolitisches Ziel ist deshalb statt der ‚einen-Schule-für-alle‘ die passende Schule für jedes Kind.“ Vor diesem Hintergrund kündigte Kern einen Gesetzentwurf zur Verankerung der offenen Ganztagsschule im Schulgesetz an.
Weitere Eindrücke vom Liberalen Bildungstag finden Sie in der Galerie und auf der Webseite der FDP/DVP-Fraktion.