Rita Mölders, stellvertretende Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Arbeitsbereich Tarifpolitik, mahnt die Verhandlungspartner der morgigen Einkommensrunde:
„In herausfordernden Zeiten sind verstaubte Rituale über Bord zu werfen. Das gegenseitige ‚Beschnuppern‘ der ersten Einkommensrunde, das wir in den letzten Jahren oft mitansehen mussten, ist jetzt fehl am Platz. Jede Verzögerung muss vermieden werden. Die Not in den Schulen ist aufgrund des Personalmangels an manchen Schulen bereits erdrückend. Was motiviert junge Menschen, die sich in der Berufswahl befinden noch, nicht für mehr Geld in die Wirtschaft zu gehen? Um dies zu verhindern, brauchen wir dringend eine Erhöhung der Tabellenentgelte und mehr Sicherheiten beim Übergang zwischen Ausbildung und Beruf. Jeder verschenkte Monat ist jetzt einer zu viel. Wir haben an den Ergebnissen der TVöD-Runden zu Beginn des Jahres, aber auch in konkreten Projekten wie dem Digitalpakt oder den Unterstützungen nach Corona gesehen, was geht, wenn die Verantwortlichen wollen. Diesen Einsatz und Willen brauchen wir auch in den anstehenden Verhandlungen.“
Gerhard Brand, Bundesvorsitzender des VBE, ergänzt: „Natürlich wird eine bessere Bezahlung allein den Mangel nicht beheben. Umso mehr ist sie aber ein direktes Zeichen der Wertschätzung für die Lehrkräfte, die seit Jahren und trotz teils widrigster Umstände alles Menschenmögliche tun, um unseren Kindern bestmögliche Bildung zukommen zu lassen. Nach allem, was Schulen in den letzten Jahren zugemutet wurde, ist ein schnelles und unbürokratisches Signal zur Würdigung der Lehrkräfte längst überfällig. Die Forderung von 10,5 Prozent mehr Gehalt ist angesichts der hohen Inflation mehr als angemessen.“
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Weitere Informationen zur Einkommensrunden 2023/24 finden Sie außerdem auf der Internetseite unseres Dachverbandes, dem dbb Beamtenbund Tarifunion.