Impfangebote für Kinder: Kein Freibrief für die Politik!

„Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich die Politik dadurch, dass sie Kindern und Jugendlichen nun Impfangebote macht, aus der eigenen Verantwortung ziehen will. Die Politik hat es auch anderthalb Jahre nach Beginn der Pandemie noch nicht geschafft hat, höchsten Infektionsschutz an den Schulen sicher zu stellen“, kommentiert der stellvertretende Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Gerhard Brand, die aktuelle Diskussion.

„Eine voreilige Entscheidung der Politik, Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren Impfangebote zu machen –  so wünschenswert das auch sein mag – ist zugleich ein Eingeständnis der eigenen Versäumnisse bei der rechtzeitigen und ausreichenden Planung und Umsetzung anderer notwendiger Schutzmaßnahmen. Die Verantwortung für einen sicheren Schulbetrieb jetzt indirekt auf die Eltern zu übertragen, führt in die falsche Richtung. Das Impfen von Kindern und Jugendlichen darf nicht zu einer Art Zwei-Klassengesellschaft in den Schulen führen“, so Brand.

Und weiter: „Wir beobachten mit Sorge, dass dies neues Konfliktpotential an den Schulen schafft. Die Idee, Impfmobile an Schulen zu schicken, würde das Aggressionspotenzial von Menschen, die sich gegen bestimmte Schutzmaßnahmen aussprechen, in und im Umfeld von Schule nochmals erhöhen. Darauf deuten unter anderem Ergebnisse einer im Mai durch den VBE veröffentlichten repräsentative forsa-Umfrage hin. Grundsätzlich ist es zudem kein gutes Signal an alle an Schule Beteiligten, dass die Politik ihre bisherige Linie, sich an der wissenschaftlichen Empfehlung durch die Ständigen Impfkommission (STIKO) zu orientieren, zumindest in einigen Bundesländern verlässt.“

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