„Die heute veröffentlichten Ergebnisse bestätigen, was wir durch die vom VBE mit verantwortete jährlich durchgeführte repräsentative DKLK-Studie unter Kitaleitungen wiederholt feststellen müssen: Es herrscht Alarmstufe Rot im frühkindlichen Erziehungsbereich und es besteht dringender Handlungsbedarf“, kommentiert der stellvertretende Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Gerhard Brand, den heute veröffentlichten zweiten Ergebnisbericht der OECD-Studie TALIS Starting Strong.
„Wir dürfen uns in Deutschland glücklich schätzen, dass die Erzieherinnen und Erzieher hierzulande eine hervorragende berufliche Qualifizierung haben. Sie übern ihre Tätigkeit mit Überzeugung und motiviert aus“, so Brand. „Wenn aber die Menschen, die schon vor der Corona-Pandemie Enormes geleistet haben und in der jetzigen Lage nochmals mehr leisten – und dazu zählen KITA-Fachkräfte ohne jeden Zweifel – von der Politik im Stich gelassen werden, ist das für nicht nur für diese Menschen, sondern auch für die Kinder und die Zukunft unserer Gesellschaft insgesamt fatal. Wir steuern auf eine Havarie zu. Die Unwucht zwischen Verantwortung und Anerkennung im frühkindlichen Bereich macht zunehmend unzufrieden und/oder krank und schreckt potenzielle Nachwuchskräfte ab“, warnt der stellvertretende Bundesvorsitzende.
Lehren aus der OECD-Studie
„Was es braucht, sind massive, nachhaltige und flächendeckende Investitionen in eine deutlich bessere Personalausstattung, eingebettet in eine bundesweit abgestimmte Fachkräfteoffensive. Das impliziert eine angemessene, deutlich bessere Bezahlung und das endlich auch überall während der Ausbildung. Die Ausbildungskapazitäten sind außerdem dringend auszubauen, ohne Qualifikationsniveaus abzusenken. Adäquate Weiterbildungsmöglichkeiten sind anzubieten und müssen auch wahrnehmbar sein. Zudem braucht es Entwicklungsperspektiven für ausgebildete Fachkräfte und die Entlastung des Kitapersonals. Bei Verwaltungsaufgaben würde bereits eine angemessene digitale Ausstattung für Entlastung sorgen.“