Am 12. November 2015 lud das Kultusministerium zu der Veranstaltung „Gemeinsam Ganztag gestalten“ nach Heilbronn. Der VBE war in der ersten Reihe mit seinem stellvertretenden Landesvorsitzenden Herrn Otmar Winzer vertreten, der nicht nur aufgrund seiner Pionierarbeit im Ganztagsschulbetrieb dem Minister sehr gut bekannt ist. Die Veranstaltung richtete sich an alle, die sich für die Ganztagsschule interessieren und mehr über das neue Konzept erfahren wollten. Im aktuellen Schuljahr 2015/2016 gibt es in Ba-Wü 290 Grundschulen, die mit dem neuen Ganztagskonzept arbeiten.
Mit seiner ihm eigenen Begeisterung für die Ganztagsgrundschule sagte der Minister: “Das Spektrum der Angebote ist beeindruckend: In der Ganztagsschule können die Schülerinnen und Schüler singen, tanzen musizieren, Theater spielen, künstlerisch Gestalten, Sport treiben und vieles mehr. Dies sind alles Aktivitäten, die für die persönliche Entwicklung der Kinder von herausragender Bedeutung sind.“ Die Ganztagsgrundschule nach dem neuen Konzept biete Spielräume und Flexibilität, um über die Monetarisierung von Lehrerstunden außerschulische Partner einzubeziehen und zu finanzieren. Die für diese Kooperationen verantwortlichen Schulleiter würden in diesem Schuljahr rund 3 Millionen Euro dafür einsetzen. „Der Ausbau der Ganztagsschulen gehört weiterhin zu den wichtigsten Aufgaben in unserem Land. Das neue Bündnis zwischen Schule und außerschulischen Partnern macht die Ganztagsschule zu einem besonderen Lern- und Lebensort für unsere Kinder. Die Ganztagsschule eröffnet Kindern und Jugendlichen durch das ‚Mehr an Zeit‘ bessere Chancen zur individuellen Förderung sowie zur kulturellen und sozialen Entfaltung“, betont Kultusminister Stoch. Gute Ganztagsschulen begünstigten eine Lehr- und Lernkultur, die den Schülerinnen und Schülern Freude am Lernen sowie an Leistung vermittle und die auf die Interessen und Voraussetzungen des einzelnen Kindes eingehe.
Das Impulsreferat der Erziehungswissenschaftlerin Dr. Ilse Kamski vom Institut für Schulentwicklungsforschung an der TU Dortmund bezog sich genau auf dieses „Mehr an Zeit“ in seiner Auswirkung auf die Lernkultur einer Schule. Ferner stellte sie neue Ergebnisse der Grundlagenforschung vor, u.a. zum Thema „Rhythmisierung“.
Um zuverlässige Kooperationen zu ermöglichen und um die Ganztagsschulen im Land qualitativ weiterzuentwickeln, hat das Land Baden-Württemberg eine Rahmenvereinbarung mit außerschulischen Partnern geschlossen. Inzwischen haben 54 Verbände und Institutionen diese Rahmenvereinbarung unterzeichnet. Darunter unter anderem der Landessportverband Baden-Württemberg, die Kirchen, der Landesverband der Kunstschulen, der Landesverband der Musikschulen, der Volkshochschulverband, Wohlfahrtsverbände und viele mehr. Daher waren in der anschließenden Podiumsdiskussion mit dem Minister auch Vertreter solcher Kooperationspartner auf der Bühne vertreten: Ute Heß (Landesverband Schulfördervereine), Dr. Wolfgang Hansch (Landesverband für naturwissenschaftlich-technische Jugendbildung BaWü), Beate Ritter (Ganztagsschulverband), Dietmar Schmidt-Volkmar (Landessportverband BaWü) und Dr. Hermann Huba (Volkshochschulverband BaWü).
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