Der VBE zur Frage nach einer zweiten Konrektorenstelle an großen Schulen in Baden-Württemberg.

Schulleiterkonzept, VBE

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg sieht keinen Grund die Schüleranzahl von 540 auf 850 zu erhöhen um eine zweite Konrektorenstelle zu bewilligen. Der VBE sieht ebenfalls keinen Grund nach Schularten zu unterscheiden. Ob Real-, Werkreal-, Verbunds- oder Gemeinschaftsschulen, alle „großen Schulen“ über 540 Schülern müssen eine zweite Konrektorenstelle erhalten. Der VBE hat über seinen Dachverband den bbw bereits eine Stellungnahme an die Regierung abgegeben.

Mit einem weiteren Vorhaben möchte die Landesregierung ihre „Wertschätzung“ gegenüber den wenig geliebten Verbundschulen zum Ausdruck bringen: nachdem sich an vielen Orten Haupt- Werkreal und Realschulen zu Verbundschulen weiterentwickelt haben, müssen sie nun nach kurzer Zeit bittere Erfahrungen machen für ihre Entscheidung. Bei der Entscheidung sich zum Verbund zusammen zuschließen, wurde den Schulen auf der Leitungsebene ein Schulleitungsteam aus Schulleiter und 2 Konrektoren bei einer Schülerzahl von über 540 Schülerinnen und Schüler versprochen. Ein Team, das die verschiedenen Schularten des Verbunds in angemessener Weise widerspiegelt und auch den Prozess des Zusammenwachsens gestalten kann.

Nach einer in der Regel schon längeren Wartezeit wurden nun kurz nach Ostern alle Bewerbungsverfahren gestoppt und die Beteiligten über den neuen Sachstand informiert: zukünftig soll es erst bei einer Schülerzahl von über 850 SchülerInnen eine 2. Konrektorenstelle geben. Der VBE vermutet dahinter einen fiskalischen Schachzug, um die im Gegenzug versprochenen 2. Konrektorstellen von großen Realschulen im Sinne der Weiterentwicklung dieser Schulart querzufinanzieren. Das große Realschulen zukünftig auf der Führungsebene besser ausgestattet werden müssen, war nicht erst seit dem Bericht des Landesrechnungshof lange überfällig und wird vom VBE sehr unterstützt.

Die neuen Verbundschulen aber auf diese Art und Weise abzustrafen hinterlässt auf schulischen Ebenen, aber auch auf kommunaler Ebene viel Kopfschütteln, zumal die Maßnahme ohne Übergangsregelung angedacht ist. Wertschätzung für sich bewerbende Kolleginnen und Kollegen in Zeiten, in der immer weniger Schulleitungen adäquat besetzt werden können, aber auch für die Schulverbünde sieht sicherlich anders aus, zumal den Schulen durch den Zusammenschluss in der Summe schon Schulleitungsstunden gestrichen wurden.

Der VBE fordert die Landesregierung auf, dieses Vorhaben schnellstmöglich zu verwerfen und durchdachte Zukunftskonzepte zu entwickeln.