Die Herausforderungen des Regelbetriebs unter pandemischen Bedingungen sind enorm. Bedingt durch den Fachkräftemangel und die in der Pandemie erhöhten Krankheitsstände arbeiten Erzieherinnen und Erzieher zeitweise am Limit. Die notwendigen Maßnahmen zum Gesundheitsschutz verantwortungsbewusst umzusetzen, ist zeitaufwändig und oft sehr schwierig. Engster Körperkontakt zu den Kindern ist vor allem in der Krippe unvermeidlich und notwendig.
Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung in Kontakt mit Kindern ist nicht nur körperlich anstrengend, sondern erschwert auch die pädagogische Arbeit. Werden die Masken jedoch nicht getragen, erhöht dies das Infektionsrisiko.
Viele Kolleginnen und Kollegen fühlen sich beim Gesundheitsschutz von der Politik im Stich gelassen. Viele Kitas waren bereits in der Notbetreuung voll ausgelastet. Masken gab es dennoch erst sehr spät und nur nach massivem Druck durch unseren Verband und die Öffentlichkeit. Hinzukommt, dass das Kultusministerium sehr spät über neue Verordnungen und erforderliche Hygienemaßnahmen informiert und die Kitas diese oft zuerst aus der Presse erfahren müssen.
Eine rechtzeitige und umfangreiche Information seitens des Landes ist grundlegend, um die Umsetzung der Verordnungen vorbereiten zu können. Der Einsatz von sicheren und geprüften Schnelltests vor Ort, durchgeführt von medizinischem Fachpersonal, muss Voraussetzung für einen Regelbetrieb sein. Ebenso die Verfügbarkeit von ausreichend FFP2-Masken und bei Bedarf Luftreinigungsgeräten. Durch den Einsatz des VBE ist es gelungen, Erzieherinnen und Erzieher in die zweite Impfgruppe vorzuziehen. Dies bedeutet besonders mit Blick auf die Ausbreitung der britischen Virusmutation ein zusätzliches Maß an Sicherheit für die pädagogischen Fachkräfte und hätte eigentlich schon vor Aufnahme des Regelbetriebs umgesetzt werden müssen. Dass es in einigen Landkreisen immer noch keine Impftermine für Erzieherinnen und Erzieher gibt, ist vollkommen inakzeptabel.
Mit folgenden Kernforderungen zum Gesundheitsschutz ist der VBE nun nochmal an die Landesregierung herangetreten:
- Sicherstellung des Gesundheitsschutzes des Personals hat oberste Priorität. Es braucht hier landesweite Lösungen bezüglich Schutzmaßnahmen und Schutzmaterial wie die Bereitstellung von FFP2-Masken, Einsatz von Luftreinigungsgeräten, Desinfektionsmittel, passgenaue Hygienepläne und Hygienekonzepte. Es darf nicht sein, dass jeder Träger dies anders regelt und manche Kitas sich selbst darum kümmern müssen.
- Regelmäßige Schnelltests für Personal und Kinder
- Impfschutz durch zeitnahe Impftermine (Impfen nur auf freiwilliger Basis!)
- Landesweiter Einsatz von Kita-Alltagshelfern, die beim Reinigen, Desinfizieren und bei der aufwändigen Dokumentation unterstützen können.
- Möglichkeit zurKürzung der Öffnungszeiten in Zeiten von Personalnot.
Um die zusätzlichen Herausforderungen in der Pandemie auch empirisch erfassen und im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie an die Politik adressieren zu können, führen wir momentan mit der DKLK-Studie die bundesweit größte Umfrage unter Kita-Leitungen durch. Viele von Ihnen haben sich daran beteiligt, hierfür möchten wir uns herzlich bedanken!
Weiterführende Infos
VBE fordert sofortigen Einsatz von mobilen Impfteams an Kitas.
Baden-Württemberg nimmt Impfungen mit AstraZeneca ab sofort wieder auf.
Fragen und Antworten zur Corona-Verordnung.
Land stellt kostenlose Schnelltests zur Verfügung.