Der VBE und seine 16 Landesverbände positionieren sich klar gegen eine Mehrbelastung von Lehrkräften. Der VBE stellt sich geschlossen hinter die Forderungen seines bayerischen Landesverbandes, dem Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV). Dieser verurteilt die Ankündigung des bayerischen Kultusministeriums, wonach Lehrkräfte an Grund- und Mittelschulen künftig eine Wochenstunde mehr unterrichten müssen. Dies ist ein einstimmiger Beschluss des VBE Bundesvorstandes, der am 01. Februar 2020 tagte.
Der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) Udo Beckmann solidarisiert sich ausdrücklich mit dem BLLV. „Die Ankündigungen erscheinen vor dem Hintergrund, dass es genau die Lehrkräfte trifft, die ohnehin die meisten Unterrichtsstunden leisten müssen, doppelt perfide. Ich warne die Politik eindringlich vor der verheerenden Signalwirkung, die von einer solchen Zwangsverordnung ausgeht. Das derzeitige Vorgehen im oft als bildungspolitisches Vorzeigeland geltenden Bayern, wo noch ein im Vergleich zu anderen Bundesländern geringerer Lehrkräftemangel besteht, könnte zu einem Dammbruch führen, der andere Länder diesem Beispiel folgen lässt“, kommentiert Beckmann.
„Die jahrelangen Versäumnisse der Politik, unzureichend in die Sicherung der Bildungsqualität investiert zu haben, dürfen nicht auf dem Rücken derer ausgetragen werden, die das System seit Jahren trotz fehlender Gelingensbedingungen am Laufen halten. Eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen von Lehrkräften, wie sie das bayerische Vorhaben bedeuten, ist völlig inakzeptabel. Wertschätzung sieht anders aus. Was wir brauchen ist vielmehr eine seit langem überfällige Verbesserung der Arbeitsbedingungen und eine gleichwertige Bezahlung“, erläutert Beckmann.
Der VBE fordert die politisch Verantwortlichen in Bund und Ländern auf, statt eindimensionaler, zu Lasten der Lehrerinnen und Lehrer gehenden Maßnahmen, langfristige und nachhaltige Investitionen in Schule und Lehrerbildung zu etablieren, um das Berufsbild aufzuwerten und dem Lehrkräftemangel entgegenzuwirken.
„Der VBE solidarisiert sich ganz klar mit den Forderungen seines bayerischen Landesverbandes, dem BLLV“, betont Beckmann.