Zur Aussage von Ministerpräsident Kretschmann, dass er mehr Mitbestimmung der Eltern in der Schulpolitik nicht für notwendig erachtet, sagt der Landesvorsitzende des VBE Baden-Württemberg, Gerhard Brand: „Die Beteiligung der Eltern am Schulleben ist bereits durch die Gremien, wie beispielsweise Schulkonferenz, geregelt. Darüber hinaus sind die Lehrerinnen und Lehrer stets mit den Eltern im Gespräch, so dass ein Austausch zwischen dem Elternhaus und der Schule ohnehin stattfindet.“
Der VBE Baden-Württemberg unterstützt die Position des Ministerpräsidenten ausdrücklich. „Durch ein Mehr an Institutionalisierung wird Schule vollends zwischen den verschiedenen Elterninteressen zerrieben“, sagt Brand. „Solange Elternabende im Schnitt zu lediglich 50 Prozent besucht sind, ist bei den vorhandenen Möglichkeiten der Teilhabe noch deutlich Luft nach oben.“
Die Problematik in der Elternarbeit liege eher darin begründet, dass man die Eltern nicht erreiche, deren Kinder Schwierigkeiten haben, sich im Schulleben zu integrieren, so Brand. „Das funktioniert aber nicht über institutionalisierte Elternarbeit!“, betont der VBE-Landesvorsitzende.
Eine Möglichkeit, diese abzuholen und zu integrieren könne durch niederschwellige gesellschaftliche Angebote im außerschulischen Bereich, beispielsweise durch entsprechende Vereine, geschehen.