Ministerpräsident Kretschmann hält den Einsatz von Luftreinigungsgeräten in Klassenzimmern für eine nicht umsetzbare Lösung im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Ebenso spricht sich der Ministerpräsident gegen eine Rückkehr ins rollierende System aus. Stoßlüften hingegen sieht er als praktikable und effektive Lösung. Zugleich weicht die Landesregierung die Teststrategie an Schulen auf: Mitschüler und Lehrkräfte eines infizierten Schülers sollen nur noch als Kontaktperson zweiten Grades gelten und folglich nicht mehr in Quarantäne gehen und nicht mehr getestet werden.
Der VBE-Landesvorsitzende Gerhard Brand sieht die Aussagen Kretschmanns und die neuen Regelungen äußerst kritisch. „Uns würde interessieren, wie der Ministerpräsident in Klassenzimmern, in denen sich die Fenster nicht öffnen lassen, stoßlüften will. Zudem stehen uns die wirklich kalten Wintermonate erst noch bevor. Momentan mag Stoßlüften noch praktikabel sein, spätestens bei Minusgraden wird es problematisch. Selbstverständlich fordern wir nicht den flächendeckenden Einsatz von Luftfiltern, aber die Schulen müssen vor Ort entscheiden können, wie sie vorgehen möchten. Wenn sie sich für Luftfilter entscheiden, muss das Land dies ermöglichen.“
Brand weiter: „Wir sind darüber hinaus sehr überrascht, dass bei deutlich steigenden Fallzahlen nun weniger getestet werden soll. Auch die generelle Absage ans rollierende System bleibt unter diesen Umständen rätselhaft. Die Maßnahmen zum Infektionsschutz müssen sich stets an den medizinischen Notwendigkeiten orientieren, die uns die Pandemie auferlegt. Und wenn dies das Abstandhalten ist, dann geht dies nur über das rollierende System. In einem heterogenen Land wie Baden-Württemberg, in dem es Landkreise mit sehr hohen und sehr niedrigen Fallzahlen gibt, sollte es den Schulen vor Ort möglich sein, bei Bedarf auf ein rollierendes System umzusteigen. Natürlich benötigt es einen einheitlichen Rahmen, aber dieser muss auch genügend Spielraum lassen, um vor Ort passgenaue Lösungen zu finden.“