Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) bekräftigt mit Blick auf den Weltlehrkräftetag der UNESCO am 5. Oktober ihre Forderung nach deutlich mehr Investitionen in die Bildung. Die zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) an Investitionen in Bildung und Forschung, wie sie 2008 beim Dresdener Bildungsgipfel beschlossen wurden, müssten als unterste Zielmarke endlich erreicht werden. Der VBE mahnt ein entschlossenes Handeln der Politik an. Er fordert von der Bundesregierung, das Sondervermögen insbesondere für die Sanierung der Bildungsinfrastruktur und bessere Bildungschancen der Kinder und Jugendlichen zu nutzen.
Gerhard Brand, Bundesvorsitzender des VBE, fordert zum Weltlehrkräftetag ein Signal des Bundes. Länder und Kommunen seien auf zusätzliche Mittel für die Bildung dringend angewiesen angewiesen. „Die Investitionen im Bildungsbereich werden dringend benötigt, um grundlegende Verbesserungen im Bildungssystem anzustoßen. Das Ziel muss es sein, jedem Kind ein individuelles Bildungsangebot zu unterbreiten, unabhängig davon, woher es kommt. Die multiplen Krisen der letzten Jahre haben der Bildungsgerechtigkeit in Deutschland geschadet. Es braucht jetzt massive Investitionen, um diesen Trend umzukehren“, so Brand.
Der globale Dachverband Education International (EI), dem der VBE angehört, macht mit seiner Kampagne „Mach’s Öffentlich! Geld für Bildung!“ auf das weltweite Problem der Unterfinanzierung öffentlicher Bildung und des massiven Lehrkräftemangels aufmerksam. EI geht davon aus, dass bis 2030 global insgesamt 50 Millionen zusätzliche Lehrkräfte fehlen. „Es liegen Empfehlungen der UN und der UNESCO vor, die darauf abzielen, die Profession der Lehrkräfte zu stärken. Nach Jahren der Überlastung ist es endlich Zeit, Strukturen zu schaffen, in denen Lehrkräfte ihrem Beruf nachgehen können, ohne ständig am Limit zu sein“, betont Brand.
Weitere Infos zum Weltlehrkäftetag
Der Weltlehrkräftetag wird seit 1994 jährlich am 5. Oktober gefeiert. Die UNESCO, die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) und EI, die Bildungsinternationale (BI), haben ihn ins Leben gerufen. Der 5. Oktober ist für die internationale Bildungsbewegung ein sehr wichtiges Datum: 1964 haben UNESCO und ILO die „Charta zum Status der Lehrerinnen und Lehrer“ angenommen. Damit war es zum ersten Mal gelungen, in einem internationalen Konsens den Status des Lehrberufs in der Gesellschaft und die Verpflichtung der Politik zur Sicherung ausreichender Arbeits- und Lebensbedingungen für Pädagoginnen und Pädagogen festzuschreiben.
EI/BI ist der internationale Dachverband von über 380 Bildungsgewerkschaften aus fast 180 Ländern. Sie vertritt weltweit mehr als 32 Millionen im Bildungswesen Beschäftigte. Weitere Informationen finden Sie hier.
2024 hatte das UN High Level Panel 59 Empfehlungen zur Stärkung der Profession der Lehrkräfte vorgelegt. Im August dieses Jahres fand auf Einladung der chilenischen Regierung der Weltlehrkräfte-Gipfel der UNESCO statt. Der Santiago Consensus fordert die Regierungen weltweit auf, den globalen Lehrkräftemangel zu bekämpfen.
