Der Bedarf an Plätzen für die Ganztagsbildung ist deutlich größer als momentan angeboten werden kann. Doch Geld allein macht nicht glücklich – und schafft außerdem keine Plätze, wenn doch das Personal hinten und vorne fehlt“, befindet Gerhard Brand, stellvertretender Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE).
Brand verdeutlicht: „In Zeiten des Lehrkräftemangels hätten die politisch Verantwortlichen letztes Jahr all diejenigen Lehrkräfte gewinnen müssen, die ab 2026 zusätzlich in den Schulen arbeiten sollen. Obendrein müssen wir Erzieherinnen und Erzieher in den nächsten fünf Jahren zu Tausenden ausbilden, um den Rechtsanspruch einlösen zu können. Daher ist es erstens dringend geboten, alle Vorhaben unter den Vorbehalt einer Personalgewinnungskampagne zu stellen. Diese muss zweitens darauf ausgerichtet sein, die Ausbildung in pädagogischen Berufen, das Studium auf Lehramt sowie die Berufsausübung in einer pädagogischen Einrichtung attraktiver zu gestalten. Ganztag kann schließlich nur mit qualitativ hochwertig ausgebildetem Personal gelingen.“
Gerade mit Blick auf die aktuelle Situation betont er: „In Zeiten von überbordenden Aufgaben für Schulleitungen und dem immensen Personalmangel in den Kommunen zeigt sich schon beim DigitalPakt, wie schwierig sich die Abrufung der Gelder gestaltet. Dies ist auch bei der Vergabe der Investitionen zur Verwirklichung des Ganztagsbildungsanspruchs zu erwarten. Die Corona-Pandemie betrifft die Schulen besonders hart, nun wird mit dieser Fördermöglichkeit überdies eine weitere Aufgabe für Schulleitungen geschaffen. Unter den gegebenen Umständen sind in den Ländern niedrigschwellige Prozesse aufzustellen. Der Verwaltungsaufwand ist für die an der Schule mit dem Thema Befassten so gering wie möglich zu halten.“