Jüngste VERA 3-Ergebnisse sind ein Alarmsignal

Die Ergebnisse der jüngsten VERA 3-Studie legen offen, dass rund ein Viertel der Schülerinnen und Schüler in der dritten Klasse Defizite bei den Basiskompetenzen hat. Wie der SWR berichtet, erreicht rund ein Viertel der Teilnehmenden die Mindeststandards beim Lesen nicht, beim Zuhören sind es sogar 28 Prozent. Der VBE-Landesvorsitzende Gerhard Brand sagt dazu: „Die Ergebnisse sind ein Alarmsignal – man muss jetzt handeln. Der VBE begrüßt deshalb, dass die Landesregierung mit einem Sprachförderkonzept gegensteuern will. Sprachkompetenz ist die Basis für die schulische Bildung und je früher Schwierigkeiten erkannt werden, desto früher kann sich eine zielgerichtete Förderung anschließen. Einige Schritte des Sprachförderkonzepts sind aber noch nicht konkret genug.“

Zum Sprachförderkonzept gehört, dass die bestehenden Grundschulförderklassen ab dem Schuljahr 2026/2027 durch Juniorklassen abgelöst und in der Fläche ausgebaut werden. Der VBE-Landesvorsitzende betont: „Wenn die Juniorklassen nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis bestehen sollen, müssen sie qualitativ hochwertig ausgestattet werden. Das heißt, wir benötigen einen Personalmix aus Erzieherinnen und Erziehern, Lehrerinnen und Lehrern sowie Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen.“

Der stellvertretende Landesvorsitzende Walter Beyer ergänzt: „Der VBE begrüßt, dass das Angebot der Juniorklassen flächendeckend etabliert werden soll. Dies ist bei den jetzigen Grundschulförderklassen nicht der Fall. Es ist aber fraglich, woher das Personal dafür kommen soll.“

Die VBE-Landesreferatsleiterin Kita, Susanne Sargk, sagt: „Auch völlig unklar ist, wie das Personal, das zurzeit in den Grundschulförderklassen tätig ist, im Bereich der Sprachförderung fortgebildet werden soll, um die Anforderungen der Juniorklassen umsetzen zu können.“

Ein weiterer Baustein in der Sprachförderung ist die Fortführung und der Ausbau der sogenannten Sprachkitas. Nach aktuellen Presseinformationen ist der Bestand seit 2022 mit 933 Einrichtungen auf 732 beteiligte Kitas im aktuellen Förderzeitraum zurückgegangen.

Susanne Sargk sagt hierzu: „Wer eine gute Sprachförderung haben möchte, muss sich dafür starkmachen, dass die finanziellen Mittel dafür dauerhaft fließen. Es ist noch völlig offen, wie der Ausbau des Programms finanziert werden soll. Wir fordern den Bund und das Land auf, hier schleunigst für Klarheit zu sorgen.“

Die Ergebnisse der VERA 3-Studie kann man hier abrufen.