„Bei allem Verständnis für die Sorgen und Nöte der Eltern, halte ich es für ein Spiel mit dem Feuer, wenn immer mehr Länder komplette Schulöffnungen, wie jetzt auch in Nordrhein-Westfalen, unter Aufgabe von Abstandsregeln verfügen“, kritisiert Gerhard Brand, stellvertretender Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE).
Brand weiter: „Mit Kindern und Jugendlichen sowie den Beschäftigten in Schule sind keine Experimente zu machen. Zwar ist das Abstandhalten ein hoher logistischer Aufwand und ein starker Eingriff in das soziale Miteinander. Doch laut aktuellen Erkenntnissen aus der Wissenschaft ist dies noch immer eine tragende Säule der Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus. Es ist fahrlässig, Einschätzungen wie die des Virologen Drosten, Schulöffnungen nur unter größter Vorsicht und sorgfältiger Überwachung durchzuführen, zu ignorieren.“
Brand bemängelt: „Zum einen liegen noch gar nicht ausreichend Forschungsergebnisse vor, die diesen Schritt begründen. Zum anderen ist es eine Farce, wenn in jedem Supermarkt die Zahl der Personen begrenzt, an der Kasse Abstand zu halten und man durch eine Plexiglasscheibe vom Verkaufspersonal getrennt ist – aber an Schule auf weniger Raum kein Abstand eingehalten werden muss und kein extra Schutz der Lehrkräfte installiert wird.“
Brand stellt klar: „Schule ist für Kinder und Jugendliche ein zentraler Lern- und Lebensraum. Er muss aber zugleich auch Schutzraum für die ganze Schulfamilie bleiben. Noch immer gilt: Gesundheitsschutz first.“
Weiterführende Information zu den geplanten Schulöffnungen in Baden-Württemberg finden Sie auf den Seiten des Kultusministeriums sowie auf unser VBE-Homepage.