Schutz an Kitas: Das maximal Mögliche ist das Mindeste, was Politik tun muss

„Indikatoren und wissenschaftliche Einschätzungen zur Entwicklung der Coronapandemie zeigen vor allem eines: Aktuell kann niemand mit Sicherheit sagen, dass steigende Inzidenzen und weitreichende Folgewirkungen in den kommenden Wochen ausbleiben! Trotzdem hat die Politik sich mitunter auf das Prinzip Hoffnung verlassen und rechtzeitige, konsequente und umfassende Handlungen zum Schutz eines besonders vulnerablen Ortes, nämlich Kindertageseinrichtungen, ausgesessen“, kritisiert der VBE-Landesvorsitzende Gerhard Brand.

„Umso dringender ist es, dass im nun beginnenden Herbst und vor einer möglichen vierten Welle das nachgeholt wird, was im Sommer vielerorts versäumt oder nur unzureichend umgesetzt wurde. Gerade die Menschen, also Kinder und pädagogisches Fachpersonal, welche an Kindertagesstätten keinen oder kaum Schutz durch das Tragen von Masken, das Halten von Abstand oder verpflichtende Tests (von Kindern) erfahren können, müssen im Bereich des Möglichen maximalen Schutz erfahren. Das gilt erst recht, so lange die Möglichkeit zur freiwilligen Impfung von Kindern in Kita auf Basis einer klaren Empfehlung durch die Ständige Impfkommission (STIKO) nicht gegeben ist“, so die klare Forderung des Landesvorsitzenden.

„Das meint konkret die flächendeckende Ausschöpfung aller technischen Möglichkeiten in Kitas. Luftreinigungsanlagen müssen, wo immer möglich und nutzbringend, schnellstmöglich Standard sein. Das gilt umso mehr, wenn sie einen volkswirtschaftlichen Nutzen haben, indem sie das Erkrankungsrisiko auch mit Blick auf die beginnende Grippesaison senken. Die Fördergelder für Kitas sind entsprechend nach oben anzupassen und müssen im Rahmen der Pandemiebekämpfung niederschwellig und zügig abrufbar und – wo notwendig – mit anderen Förderungen und Finanzierungsmöglichkeiten kombinierbar sein. Regelmäßige Testmöglichkeiten für das Personal an Kitas sind obligatorisch vorzuhalten. Die professionelle Unterstützung und Beratung durch fachkundiges Personal bei der Testdurchführung für Kinder sind bestmöglich zu integrieren. Der Einsatz von Kita-Alltagshelferinnen und -helfern, die an vielen Kitas etwa beim Reinigen, Desinfizieren und bei administrativen Arbeiten unterstützen, ist fortzuführen, zu intensivieren und gezielt zu fördern“, so Brand.

„Grundsätzlich braucht es, das wiederholt der VBE immer wieder, nachvollziehbare, klare und – wo immer möglich – einheitliche Vorgaben für Kitas. Maßnahmenpläne und Mechanismen für künftige Krisenszenarien sind spätestens jetzt zu erarbeiten. Ebenso ist es, das haben die Erfahrungen mehr als deutlich gemacht, dringend geboten, präventiv den Auf- und Ausbau eines professionellen Krisenmanagements unter Einbezug aller relevanten Akteure an Kitas voranzutreiben“, fordert Brand abschließend.