Kultusministerin Theresa Schopper will an der Praxis festhalten, junge Lehrkräfte nach ihrem Referendariat in unbezahlte Sommerferien zu schicken. Der VBE-Landesvorsitzende Gerhard Brand kritisiert den Umgang des Landes mit den angehenden Lehrerinnen und Lehrern.
Der VBE-Vorsitzende wörtlich: „Die Junglehrkräfte über den Sommer zu entlassen, ist zwar ein altes aber kein bewährtes Verfahren. Wenn es darum geht, Lehrkräfte für das Land Baden-Württemberg zu sichern, wäre man gut beraten, ihnen direkt nach Ende des Referendariats einen Vertrag zu geben. Dies würde verhindern, dass sie in Nachbarländer abwandern und das Land sie für teures Geld umsonst ausgebildet hat. Hier könnte die neue Kultusministerin ein Zeichen setzen.“
Hintergund
Ein Sprecher der Kultusministerin teilte der dpa auf Anfrage mit, „die Ausbildung sei mit Ende des Vorbereitungsdienstes abgeschlossen. Die Einstellung zum neuen Schuljahr erfolge davon unabhängig zum einheitlichen Termin im September. Das ist ein regulärer Vorgang, der sich beim Referendariat für Juristen und bei zahlreichen anderen Berufsgruppen genauso verhält.“
Der VBE hatte diese Praxis in der Vergangenheit immer wieder scharf kritisiert. Schoppers Vorgängerin Susanne Eisenmann hatte es mit Hinweis auf die Kosten abgelehnt, das Vorgehen zu ändern. Das Kultusministerium verweist nun darauf, dass die Junglehrkräfte wegen des hohen Lehrkräftebedarfs eine sichere und dauerhafte berufliche Perspektive hätten. Wenn sich die angehenden Lehrkräfte dafür entschieden, an den Lernbrücken in den Sommerferien teilzunehmen, sei es zudem möglich, sie schon zum 31. August in den Schuldienst zu übernehmen.