Der VBE hat bereits im Oktober 2020 den gezielten Einsatz von Luftfiltergeräten als ergänzende Infektionsschutzmaßnahme gefordert. Mit Blick auf das nun verkündete Förderprogramm des Landes für Luftfilter an Schulen erklärt der VBE-Landesvorsitzende Gerhard Brand: „Das in Aussicht gestellte Fördervolumen von 60 Millionen Euro wird nicht ausreichen.“
Der VBE-Vorsitzende weiter: „Der Städtetag weist zurecht darauf hin, dass vor allem die sogenannten raumlufttechnischen Anlagen effektiv und energetisch sinnvoll sind und rechnet vor, dass die Ausstattung aller Klassenzimmer im Land mit diesen stationären Anlagen bis zu eine Milliarde Euro kosten würde. Kindertagesstätten sind hierbei noch gar nicht einkalkuliert, dürfen aber nicht hinten runterfallen. Insbesondere, da Kitakinder im Impfkonzept nicht vorgesehen sind. Solche Summen kann das Land alleine nicht stemmen, eine Unterstützung des Bundes ist dringend angezeigt. Zudem ist der Vorschlag des Ministerpräsidenten richtig, zuerst die Räume auszustatten, die sich nicht gut lüften lassen. Für diese Klassen- und Kitaräume sind Luftfilter zwingend notwendig. Sukzessive können die Kommunen dann die weiteren Räumlichkeiten ausstatten.“
Luftfilter: Wissenschaftliche Studien belegen Effektivität
Nach einer Auswertung der Goethe Universität Frankfurt ist der Einsatz eines Raumluftreinigers der Filterklasse HEPA (H14) hoch effektiv. Das Gerät entfernt bereits 30 Minuten nach dem Anschalten 90 Prozent der Aerosole aus der Luft eines vollbesetzten Klassenzimmers. Wissenschaftler vom Institut für Strömungsmechanik und Aerodynamik an der Universität der Bundeswehr München bestätigen dies: Sie haben einen Raumluftreiniger untersucht, mit dessen Filterkombination selbst sehr kleine Aerosol-Partikel zu 99,995 Prozent aus der Raumluft abgeschieden wurden. Auch Sie empfehlen Raumluftreiniger der Filterklasse HEPA (H14) ausdrücklich für Schulen.
Nach einem Rechenbeispiel des Bildungsmagazins News4teachers sind 100 Euro pro Schülerin und Schüler nötig, um die Schulen mit den notwendigen Luftfiltern auszustatten. Das Magazin rechnet zum Vergleich vor, dass jede Familie in der Corona-Krise einen weitgehend sinnfreien „Bonus“ von bis zu 300 Euro pro Kind erhalten habe; Kosten allein dafür: 4,3 Milliarden Euro. Der Flaschenhals ist letztlich nicht die Finanzierung, sondern die Menge an benötigten Geräten für eine flächendeckende Ausstattung. allein in Baden-Württemberg würden hierfür mehrere 10.000 benötigt. Klar ist jedoch: Selbst, wenn eine schnelle Vollversorgung mit Luftfiltern nicht realisierbar ist – jede sichere Schule ist besser als keine.