Der VBE wünscht erholsame Sommerferien!

Es war Einiges los in diesem halben Jahr. Endlich sind die wohlverdienten Sommerferien da! Der Landesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg, Gerhard Brand, wünscht Ihnen erholsame Sommerferien. Wir blicken davor mit Ihnen noch einmal auf das letzte halbe Jahr zurück. Was hat der VBE Baden-Württemberg für Sie unternommen? Was haben wir erreicht? Zu welchen drängenden Themen hat sich der VBE wie positioniert?

Drei Umfragen hat der VBE Baden-Württemberg in diesem Halbjahr bis zu den Sommerferien veröffentlicht. Und alle haben ihren Teil dazu beigetragen, dass in der Öffentlichkeit diskutiert wurde und dass Probleme wahrgenommen wurden. Das Halbjahr eröffnet hat der VBE mit einer Umfrage zur Arbeitsbelastung unter Schulleiterinnen und Schulleitern. Die Umfrage des VBE hat dabei einerseits gezeigt, dass der Beruf der Schulleitung ein unglaublich erfüllender ist.

Dass andererseits aufgrund der hohen Arbeitsbelastung, die mit dem Posten der Rektorin beziehungsweise des Rektors einhergehen, es kein Wunder ist, dass Nachwuchskräfte ausbleiben. Die Umfrage hat aber dazu geführt, dass das Thema in der Landespolitik angekommen ist, und dass auch ab dem Schuljahr 2019/20 Verbesserungen für Schulleitungen anstehen. Zumindest für die Schulleitungen kleiner Grundschulen fordert der VBE, dass A 13 als eine Maßnahme für alle kleinen Grundschulen kommt, die das Rektorat dort attraktiver machen.

Umfragen: Gewalt gegen Lehrkräfte und zur Situation von Fachlehrkräften

Nicht locker gelassen hat der VBE beim Thema ‚Gewalt gegen Lehrkräfte‘ und mit einer zweiten Umfrage nach 2016 das Thema noch einmal in den Blick genommen. Diesmal waren die Schulleitungen befragt worden und hatten ausgesagt, dass es an jeder zweiten Schule in Baden-Württemberg schon zu Vorfällen von psychischer oder physischer Gewalt oder Cyber-Mobbing gegen Lehrkräfte gekommen ist. Die Umfrage hat dem wichtigen Thema Aufmerksamkeit eingebracht und wurde sogar in der Kultusministerkonferenz behandelt.

‚Last but not least‘ hat der VBE mit einer Umfrage auf die schwierige Situation von Fachlehrkräften aufmerksam gemacht. Fachlehrkräfte befinden sich zu einem sehr großen Teil im Beförderungsstau und warten auf verlässliche Perspektiven. Das hat die Umfrage eindeutig gezeigt. Prompt hat die Ministerin reagiert und auch Verbesserungen für Fachlehrerinnen und Fachlehrer angekündigt – so schnell geht es aber nicht immer.

Der Lehrermangel als stetiger Begleiter

Stetiger Begleiter ist mittlerweile der Lehrkräftemangel und die schlechten Nachrichten scheinen nicht abzureißen. So hieß es Ende Januar in einer Studie der Bertelsmann-Stiftung, dass bis 2025 bundesweit 35.000 Grundschullehrkräfte fehlen, was zu einer prekären Arbeitssituation an Grundschulen führen würde. In einer Hochrechnung gab das statistische Landesamt im März dann bekannt, dass die Schülerzahlen stärker steigen würden als erwartet. In seiner Prognose geht das statistische Landesamt sogar noch von einer stärkeren Zunahme der Schülerzahlen aus als die Bertelsmann-Stiftung.

Ob das etwas Gutes für die Schulen bedeutet? Sicher nicht! Schon jetzt sind ja rund 800 Pensionärinnen und Pensionäre im Einsatz, um die Unterrichtsversorgung zu sichern. Es wird ebenfalls versucht, Gymnasiallehrkräfte für die Grundschulen zu gewinnen. Sich die Lehrerinnen und Lehrer zu sichern, die ohnehin schon im Schuldienst sind, aber dann in den Sommerferien regelmäßig entlassen werden, darauf ist man in der Kultusverwaltung aber noch nicht gekommen. Der VBE fordert aber, dass hier reagiert wird: Voll ausgebildete Vertretungslehrkräfte müssen fest eingestellt werden, Vertretungslehrkräfte ohne Lehramtsstudium müssen die Chance auf Qualifizierungen erhalten.

EU-DSGVO und weitere Themen beschäftigen den VBE

Außerdem hat in diesem Halbjahr noch das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass verbeamtete Lehrerinnen und Lehrer nicht streiken dürfen. Die Position des VBE und des Deutschen Beamtenbundes und  Tarifunion (dbb) wurde damit eindeutig bestätigt. Das Urteil bedeutet auch eine Stärkung des Berufsbeamtentums, für das sich der VBE nach wie vor einsetzt.

Ein weiteres Dauerthema war für einige Monate die Europäische Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO). Der VBE hat sich damit beschäftigt und Schulen Ansatzpunkte geliefert, um mit der neuen Situation umzugehen und hat auch die Ministerin deswegen angeschrieben. Ihre Antwort hat zumindest in puncto Datenschutzbeauftragte wichtige Hinweise geliefert.

Was ist sonst noch passiert? Wie fast jedes Jahr gibt es mehr Geld dank dem VBE, im horizontalen Laufbahnwechsel kommen die ersten Lehrkräfte nach A 13, der VBE hat sich vehement gegen das Landesrechnungshof-Gutachten zur Wehr gesetzt, das die Schließung kleiner Grundschulen empfiehlt. Nach langem Engagement des VBE kommt endlich der Ethikunterricht für die Sekundarstufe I und der Deutsche Kitaleitungskongress mit dem Mitausrichter VBE fand zum ersten Mal in Stuttgart statt.

Der VBE Baden-Württemberg wünscht schöne Sommerferien

Angesichts dieses Engagements blickt der VBE auf ein durchaus positives Halbjahr zurück. Der Landesvorsitzende Gerhard Brand bedankt sich deshalb bei allen Helferinnen und Helfern des VBE: „Vielen Dank für Ihren Einsatz, der die gute Arbeit des VBE und die konstruktiv-kritische Begleitung der Bildungspolitik erst möglich macht.“ Allen Lehrkräften und allen VBE-Mitgliedern wünscht der Landesvorsitzende schöne Ferien: „Nutzen Sie die Sommerferien, damit Sie Energie tanken können. Genießen Sie nach einem weiteren anstrengenden Schuljahr diese verdiente Pause!“

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