Immer mehr Lehrer über Grün-Rot verärgert

Haltung bei Altersermäßigung als Zeichen geringerer Wertschätzung

Stuttgart. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg sieht die Lehrer im Land immer mehr als Zitronen, die Grün-Rot nur auspressen muss, wenn es mal wieder am Geld fürs Regieren fehlt. Ständige Sparbeschlüsse machen die be­sonders von Lehrern gewählte grün-rote Landesregierung mittlerweile immer un­beliebter.

VBE Landesvorsitzender Gerhard Brand

Gerhard Brand, VBE Landesvorsitzender

Spürbare Kürzungen bei den Gehältern der Junglehrer und der Beihilfe im Krankheits­fall, die Verschiebung der Besoldungsanpassung, die Reduzierung der Anrechnungs­stunden für besondere Belastungen und jetzt das Sparen bei der Altersermäßigung zeigen, dass die Pädagogen bei Grün-Rot nicht die Wertschätzung erfahren, die sie sich eigentlich durch den Regierungswechsel erhofft hatten.

Auch die viel versprochenen Verbesserungen in der Bildungspolitik fallen sparsamer aus, als sie zuvor groß angekündigt worden waren. Mit einer langen „To-do-Liste“ macht der VBE deutlich, wie er sich die Unterstützung der Politiker für Schulen und Lehrkräfte vorstellt: Durch eine spürbare Senkung des Klassenteilers, der mit 30 Schü­lern in der Sekundarstufe und mit 28 in den Grund- und Gemeinschaftsschulen noch immer viel zu hoch ist; durch die Sicherstellung dringend benötigter Stütz- und Förder­maßnahmen; durch eine ausreichende Anzahl motivierender AG-Stunden für alle Schul­arten; durch eine verlässliche Lehrerreserve gegen zu viel Unterrichtsausfall; durch die Rücknahme der Absenkung der Eingangsbesoldung, durch mehr Sozialarbeiter an den Schulen und nicht zuletzt durch die Schaffung von Planstellen für junge Pädagogen sowie die Möglichkeit für ältere Lehrer, in Würde den Dienst beenden zu dürfen, etwa durch eine angemessene Altersermäßigung oder die Einführung einer von der Landes­regierung noch nicht einmal angedachten Altersteilzeit für alle Lehrkräfte.

„Vielleicht finden die verantwortlichen Politiker in der Zeit zwischen den Jahren Muße, um darüber einmal gründlich nachzudenken und dann den Schulen und den Lehrern die Unterstützung und Wertschätzung zuteil werden zu lassen, die sie eigentlich verdienen“, sagt VBE-Chef Gerhard Brand.

Hinterlassen Sie einen Kommentar