Schüler auch im Computerzeitalter zum Lesen „verführen“

VBE zum Internationalen Kinderbuchtag am 2. April

Stuttgart. Anlässlich des Internationalen Kinderbuchtages am 2. April, dem Geburtstag des Dichters Hans Christian Andersen, weist der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg auf die Bedeutung des Lesens hin – auch oder gerade im Zeitalter von Computer und Smartphone. Schüler können im Lesen nicht früh genug richtig stark gemacht werden, denn Lesen macht nicht nur Freude, sondern ist die Basis für eine erfolgreiche Bewältigung fast aller Unterrichtsfächer.

Leseförderung beginne schon sehr früh, lange bevor das Kind überhaupt ein Schulhaus von innen gesehen habe, unterstreicht der VBE-Sprecher. Die Liebe zum Buch könne von Erwachsenen oder älteren Geschwistern geweckt werden, die durch Vorlesen Ge­schichten lebendig machten und das Kind so auf eine sehr angenehme Art und Weise in die Welt der Buchstaben einführten. Lehrer, die sich die Zeit nehmen, im Unterricht aus Büchern vorzulesen, „verführten“ Schüler dazu, sich die Literatur aus der Bücherei aus­zuleihen oder zum Geburtstag zu wünschen und dann selber weiter zu lesen, versichert der VBE-Sprecher. Auch eine Klassenbücherei mit griffbereiten Nachschlagewerken und spannenden oder lustigen Erzählungen habe einen hohen Aufforderungscharakter.

Die Vorbildfunktion der Eltern und Lehrer beim Lesen ist nicht zu unterschätzen. Kin­der sehen sehr wohl, ob sich Erwachsene aus Zeitungen oder Büchern Informationen verschaffen, ob Lesen als unterhaltsam und entspannend empfunden wird oder lediglich Plage bedeutet.

Auch im Zeitalter von Internet, Fernsehen und interaktiven Schulungsprogrammen am PC bleibt Lesen d i e Grundvoraussetzung allen Lernens. Selbst der größte Computer-Freak braucht Lesekompetenz und sei es nur, um die schriftlichen Eingabeaufforderun­gen am Bildschirm – „Sind Sie sicher, dass…?“ – oder die Installationsanweisungen für die neue Software zu verstehen.

Ein guter Deutschunterricht zeichnet sich nach Auffassung des VBE dadurch aus, dass Kinder Freude am Lesen bekommen und diese behalten, dass Lektüre Lust und nicht Frust hervorruft. Lesekompetenz zu besitzen bedeutet nicht, einen Text lediglich den Buchstaben nach zu erlesen oder vortragen zu können. Vielmehr kommt es darauf an, den Inhalt zu erfassen, ihn zu verstehen sowie darüber reflektieren und reden zu können. Unter diesem Aspekt ist Leseförderung in allen Unterrichtsfächern möglich und auch zwingend nötig. Der Kinderbuchtag gibt Anlass, darüber noch einmal nachzudenken.

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