VBE begrüßt, dass die „Zwangsehe“ von Musik, Handarbeit und Kunst im Fächerverbund MeNuK wieder aufgelöst wird

Stuttgart. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg begrüßt es, dass Musik, Handarbeit und Bildende Kunst aus dem Fächerverbund „MeNuK“ (Mensch, Natur und Kultur) herausgelöst wird und wieder zu eigen­ständigen Unterrichtsfächern der Grundschule werden, wie es Kultusminister Andreas Stoch (SPD) auf der Jahrestagung des Landesverbands der Musikschulen auf Schloss Kapfen­burg (Ostalbkreis) bekannt gegeben hat.

Seit der Bildungsplanreform 2004 sind in der Grundschule Musik, Kunst und Hand­arbeit im Fach „MeNuK“ (Mensch, Natur und Kultur) enthalten. In der Hauptschule wurden damals Musik, Sport und Kunst zum Fächerverbund „MSG“ zusammengefasst. Somit gab es nach der Einführung der neuen Bildungspläne die Fächer Musik und Bil­dende Kunst an den Grund- und Hauptschulen überhaupt nicht mehr. Da die Musik in den Fächerverbünden aufgegangen oder – je nach Standpunkt – untergegangen sei, konn­te auch der Bedarf an Musikpädagogen besser kaschiert werden, moniert der VBE-Spre­cher.

Die für Schüler meist hoch motivierenden Noten der sogenannten „Nebenfächer“ Handarbeit, Musik und Zeichnen verschwanden völlig zu Gunsten des Fächerverbunds MeNuK, wo es eine Gesamtnote gab. Durch die zusammengerechneten Zensuren wur­den unterschiedliche Schülerleistungen nivelliert. In Handarbeit mangelhaft, in Musik sehr gut gab die MeNuK-Note befriedigend, eine wenig aussagekräftige Durchschnitts­note.

Aus gutem Grund werden Musik und Kunst an der Realschule und am Gymnasium weiterhin als Einzelfächer erteilt, da grundsätzlich ein solides Fachwissen notwendig ist, bevor man interdisziplinär arbeiten kann.

Schon seither galten Musik, Handarbeit und Bildende Kunst aus Sicht vieler lediglich als schmückendes Beiwerk in der Schule, als Erholung für die vom „richtigen“ Lernen in den Hauptfächern Deutsch und Mathematik gestressten Schüler. Das Bündeln zu einem Fächerverbund habe diesen Trend verstärkt, selbst wenn in der Summe keine ein­zige Stunde gegenüber der alten Stundentafel verloren gegangen sei, beklagt der VBE-Sprecher. Der musisch-künstlerische Bereich habe durch den Fächerverbund klar an Bedeutung verloren. Diesen Fehler jetzt rückgängig zu machen, zeuge von Einsicht und Größe.

VBE unterstützt es, wenn den musisch-künstlerischen Fächern wieder mehr Gewicht gegeben wird

Stuttgart. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg begrüßt es ausdrücklich, wenn das Kultusministerium die „Zwangsvermählung“ von Mu­sik, Textilem Werken (Handarbeit), Bildender Kunst sowie Heimat- und Sach­unterricht an der Grundschule zum Fächerverbund MeNuK (Mensch, Natur und Kultur) wieder rückgängig machen würde. Aber auch der Fächereintopf „MSG“ in der Haupt-/Werkrealschule (Musik/Sport/Gestalten) wartet auf die „Schei­dung“.

Seit der Bildungsplanreform 2004 sind in der Grundschule Musik, Kunst, Handar­beit sowie der Heimat- und Sachunterricht in dem Fach „MeNuK“ (Mensch, Natur und Kultur) aufgegangen. In der Hauptschule wurden Musik, Sport und Kunst zum Fächerverbund „MSG“ zusammengefasst. Seit Einführung dieser Bildungspläne existieren die Fächer Musik und Bildende Kunst an den Grund- und Hauptschulen nicht mehr. Da die Musik in den Fächerverbünden aufgegangen oder – je nach Standpunkt – untergegangen ist, kann man auch den Bedarf an Musikpädagogen viel besser kaschieren, stellt der VBE-Sprecher verbittert fest.

Die Schüler meist motivierenden Einzelfachnoten in den musisch-künstlerischen Fächern wurden alle vom Fächerverbund geschluckt. Durch die zusammengerech­nete Zeugnisnote werden unterschiedliche Schülerleistungen nivelliert. Es entsteht eine weniger aussagekräftige Durchschnittsnote. Aus gutem Grund ist das Fach Musik weder an der Realschule noch am Gymnasium verschwunden, da ein solides Fachwissen notwendig ist, bevor man interdisziplinär arbeiten kann. Völlig unver­ständlich wird die „Einheitsbreinote“ dadurch, dass seit 2006 trotz Fächerverbund wieder die beste Einzelnote aus Musik, Sport und Kunst (Fächer, die es offiziell gar nicht mehr gibt!) im Haupt-/­Werkrealschulzeugnis ausgewiesen werden muss und nur dieser Teilbereich der Gesamtnote versetzungsrelevant ist.

Schon seither galten Musik, Sport und Bildende Kunst aus Sicht vieler lediglich als schmückendes Beiwerk, als Erholung für die vom „richtigen“ Lernen in den Haupt­fächern gestressten Schüler. Das Bündeln zu Fächerverbünden habe diesen Trend verstärkt, selbst wenn in der Summe keine einzige Stunde gegenüber der alten Stundentafel verloren gegangen sei, beklagt der VBE-Sprecher. Der musisch-künst­lerische Bereich habe aber an den Schulen deutlich an Bedeutung verloren.

30. Januar 2012