Lehreranwärter beginnen am 1. Februar den Vorbereitungsdienst

VBE: Die Schulen sind auf junge Pädagogen angewiesen

Stuttgart. Nach dem erfolgreich abgeschlossenen Hochschulstudium beginnen die Re­ferendare am 1. Februar in Baden-Württemberg den Vorbereitungsdienst in den Ausbildungsschulen sowie an den Staatlichen Seminaren für Didak­tik und Lehrerbildung. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) hat große Sorge, ob die Mehrzahl dieser jungen Lehrer nach dem in anderthalb Jahren abzulegenden zweiten Staatsexamen auch wirklich einen Platz im Schuldienst des Landes findet. Denn eine Landesregierung, die massiv Leh­rerstellen abbaut, wird nicht gleichzeitig junge Pädagogen einstellen.

VBE Landesvorsitzender Gerhard Brand

Gerhard Brand, VBE Landesvorsitzender

Kein Abschluss ohne Anschluss gilt für Schüler in Baden-Württemberg. „Dieses Motto sollte eigentlich auch für alle erfolgreichen Referendare Gültigkeit ha­ben“, sagt VBE-Landeschef Gerhard Brand und sieht zurzeit noch zu viele dunkle Wolken über den jungen Lehrkräften, die nach dem 18 Monate dauern­den Vorbereitungsdienst auf jeden Fall erst einmal in die Arbeitslosigkeit ent­lassen werden, um nach den Sommerferien vielleicht als Lehrer an die Schulen zurückkehren zu dürfen. Bei den letzten Durchgängen erlebten etliche der fertig ausgebildeten Grund-, Haupt-, Real- und Sonderschullehrkräfte eine herbe Ent­täuschung. Ihnen wurde nach der Prüfung die Schultür vor der Nase zugeschla­gen – trotz eines guten zweiten Staatsexamens.

„Für mehr Ganztages- und Gemeinschaftsschulen, für die Inklusion, für aus­reichende Krankheitsvertretungen, für kleinere Klassen und Fördergruppen und für eine an der Zukunft ausgerichteten Schulentwicklung benötigen die Schulen deutlich mehr und nicht weniger Lehrerstundenzuweisungen und damit mehr Pädagogen“, sagt VBE-Chef Brand und spricht sich für eine Verstetigung der Lehrereinstellung aus, „damit nicht heute schon der Lehrermangel von morgenprogrammiert wird“.

31. Januar 2013

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