VBE: Grün-Rot vernachlässigt weiterhin die Kleinen

Wo bleibt die Unterstützung für die Grundschulen?

Stuttgart. „Bildungsgerechtigkeit muss bereits in Kindertagesstätten und in der Grund­schule anfangen“, fordert der Sprecher des Verbandes Bildung und Erzie­hung (VBE) Baden-Württemberg. Die Abhängigkeit des Schulerfolges von der sozialen Herkunft zeige sich nämlich nicht erst bei den Abschlüssen, son­dern bereits in der Grundschule. Alle Kinder sollten möglichst früh eine opti­male Bildung und Erziehung genießen dürfen. Trotzdem warteten die Grund­schulen bis heute vergebens auf mehr Unterstützung durch die Politik.

Auch im laufenden Schuljahr ist wieder keine einzige Poolstunde für Klassenleh­rerstunden oder Klassenteilungen an die Grundschulen gegangen, fehlen weiterhin Vertretungslehrkräfte, pädagogisch wertvolle Arbeitsgemeinschaften wie Schul­chor und Theater sowie differenzierende Stütz- und Förderstunden. Grundschüler, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen, bleiben weiterhin ohne alternative Bildungsangebote und Beaufsichtigung. Der von Grün-Rot vorgesehene Ethikun­terricht ab der ersten Klasse für Kinder, die keinen Religionsunterricht besuchen, wird in dieser Legislaturperiode aus Ressourcen- und damit Kostengründen wohl nicht mehr umgesetzt.

Die von der SPD immer wieder zu recht angeprangerten hohen Kosten für priva­te Nachhilfestunden fallen in einem nicht unerheblichen Maße bereits bei Grund­schülern an. Durch den Wegfall der Verbindlichkeit der Grundschulempfehlung ist zwar viel Druck von Schülern und Grundschullehrern genommen worden, trotz­dem wollen Eltern nicht tatenlos zusehen, wenn Zeugnisnoten in den Keller rut­schen und buchen – mangels fehlender schulischer Hilfsangebote – zusätzlich teure private Nachhilfestunden für ihre Kinder. Hilfe wurde von der Politik bisher immer nur versprochen, aber noch nicht richtig umgesetzt, wenn man einmal von der mo­deraten Zunahme der Ganztagesgrundschulen absieht. Ansonsten hängt die Bil­dung der Grundschüler nach wie vor vom Geldbeutel der Eltern ab.

Lob bekommt das Kultusministerium vom VBE für die Ankündigung, die erfolg­reich arbeitenden 194 Bildungshäuser (Verzahnung von Kindertagesstätten und Grundschulen) weiterhin wenigstens noch für ein Jahr finanziell zu unterstützen.

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