Erster Preis für das Projekt „Fußball und Lesen“

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg e.V. und die Stiftung LERNEN vergeben erstmals in Baden-Württemberg den Förderpreis „Hauptsache Lesen“. Ausgezeichnet werden drei Grundschulen mit Projekten zur Leseförderung

Stuttgart – Die drei Gewinner des Förderpreises „Hauptsache Lesen“ stehen fest: Den ersten Preis erhält die Grundschule Lahr-Sulz für das außer- gewöhnliche Projekt „Fußball und Lesen“. Mit der Aktion „Mausklick zum Lesezimmerliebling“ überzeugte die Gemeinschaftsschule Neuenstein die Jury und wurde dafür mit dem zweiten Preis auszeichnet. Dritter im Wettbewerb um nachhaltige Leseprojekte wurde die Grundschule Michelbach, Gaggenau, die sich mit vielfältigen Leseaktionen um den Förderpreis be-warb. Den Förderpreis vergeben erstmals in Baden-Württemberg die Stiftung LERNEN der Schul- Jugendzeitschriften FLOHKISTE/floh! sowie der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg e.V. Der Förderpreis sucht nach Leseprojekten in Grundschulen, die Kindern Lust auf Lesen machen. Die Preisverleihung für den ersten Sieger des Wettbewerbes, an der auch Gerlinde Kretschmann als Schirmherrin teilnehmen wird, findet am 15. Mai 2013 an der Grundschule Lahr-Sulz im Schwarzwald statt.

Grundschullehrerinnen und -lehrer waren aufgerufen, sich an der Ausschreibung zu beteiligen. Die Aufgabenstellung war klar umrissen: Die Bewerber sollten langfristige Leseaktivitäten in der Klasse oder an der Schule darstellen. Der Förderpreis wird für bereits verwirklichte, laufende oder im Ausschreibungszeitraum begonnene Projekte vergeben. Die einzige Bedingung: Sie sollen Lust auf Lesen machen.

„Lesen lernt man nur durch Lesen“, erklärte Günther Brinek, Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung LERNEN. Es komme aber auch noch auf das „wie“ an. Hier setze der Förderpreis an, denn er wolle Pädagogen dazu ermuntern, sich Konzepte auszudenken, die Kinder zum Lesen animieren. „Unser Ziel ist es, die Leseerziehung an Grundschulen nachhaltig zu fördern. Die Schulen sollen angeregt werden, kreative Leseprozesse in Klassen sowie eine Gesamtidee für die ganze Schule zu entwickeln, in die auch Eltern eingebunden werden.“

„Die eingereichten Bewerbungen zeigen eindrucksvoll, wie kreativ an den Schulen gearbeitet wird und wie sehr sich Pädagoginnen und Pädagogen an Grund- schulen bemühen, Kindern Lesefreude zu vermitteln“, betonte Gerhard Brand, Landesvorsitzender des VBE Baden-Württemberg, „Die Leselust von Schülerinnen und Schülern zu wecken und zu fördern sei keine leichte Aufgabe“.

Brand und Brinek hoben den herausragenden Stellenwert des Lesens für die Persönlichkeitsbildung eines Kindes und für seine seelische und geistige Ent- wicklung hervor. Weil Lesekompetenz ein Gradmesser für die Chance auf Bildung und gesellschaftliche Teilhabe sei, müssten alle Kinder so früh wie möglich zum Lesen verlockt werden und Lesen lernen. „Es ist erfreulich, dass viele ba- den-württembergische Grundschulen die Leseerziehung sehr ernst nehmen und pädagogisch einfallsreiche Konzepte anbieten“, sagte Brand. Trotzdem gebe es noch viel zu tun, vor allem sei auch die Politik gefordert: Die von internationalen Studien wie PISA aufgedeckten Mängel beim Lesen und Textverständnis seien erschreckend. Darauf habe der neue „Nationale Bildungsbericht 2012“, der von der BMBF und der KMK in Auftrag gegeben wurde, noch einmal eindringlich hin- gewiesen. „Vor allem Jungen lesen nicht gern, viele ausländische Schüler/-innen sind wegen mangelnder Sprach- und Lesekompetenz beim Übertritt benachteiligt. Viele von ihnen sind auch mit 15 oder 16 Jahren nicht in der Lage, sinnentnehmend deutsch zu lesen.“ Der VBE-Landesvorsitzende sprach sich daher für weitere spezielle Förderangebote aus – „zumal nur sehr mühsam aufgeholt werden kann, was Kinder während der Grundschulzeit versäumen.“ Grundschullerer/-innen bräuchten zudem mehr Zeit und personelle Unterstützung, um sich noch intensiver um jedes einzelne Kind kümmern zu können. Mit der Vergabe des Förderpreises wollen die Initiatoren nicht zuletzt auch ein Zeichen für die Notwendigkeit einer neuen Lesekultur setzen. „Wir brauchen mehr davon“, erklärten Brand und Brinek. Die drei Preisträgerschulen hätten die Jury überzeugt, „weil sie auf besonders kreative und weit über das rein textbezogene Lesen aufzeigen, welche Potentiale das Lesen und Verstehen von Texten eröffnet.“

Die Preisverleihung, zu der wir Sie herzlich einladen, findet am Mittwoch, den 15. Mai 2013, an der Grundschule Lahr-Sulz, Waldstr. 7, in 77933 Lahr (Telefon: 07821/23412, E-Mail: info@grundschule-lahr-sulz.de) statt. Schirmherrin Gerlinde Kretschmann wird die Preise an die Gewinnerschule übergeben. Beginn ist um 10.00 Uhr, voraussichtliches Ende gegen 12.00 Uhr.