Lehrerverband startet landesweit große Postkartenaktion
Stuttgart. „Schreib mal wieder!“ war ein Slogan der Deutschen Bundespost, und dabei dachte man weder an SMS noch an E-Mails. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg hat dieses Motto aufgegriffen und mit einer landesweiten Postkartenversandaktion an die Schulen Lehrer aufgefordert, jetzt dem Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) zu schreiben und ihn zu bitten, sich als verantwortungsvoller „Landesvater“ mehr für Kinder, Eltern, Lehrer und Schulen einzusetzen, als er das bisher zu tun erahnen ließ.
Neben einem kleinen Textfeld für freie Meinungsäußerungen stehen auf der vorgedruckten Postkarte an das Staatsministerium in Stuttgart vier Forderungen, die der Ministerpräsident des Landes nach Auffassung der Absender jetzt umsetzen soll:
- Verwenden Sie den Haushalts-Milliardenüberschuss endlich und wirklich für Ihr Wahlkampfversprechen: „Vorrang für Bildung!“
- Keine weiteren Lehrerstellen-Streichungen!
- Schluss mit den unablässigen Kürzungsbeschlüssen bei den Beamten und insbesondere den Lehrerinnen und Lehrern, dem Kern der Bildung!
- Kein Missbrauch von mehreren hundert Millionen Euro Haushaltseinsparungen durch Kürzungen bei den Beamten zugunsten grün-roter Wahlgeschenke!
Das Land Baden-Württemberg hat in den Jahren 2012 und 2013 über 1,3 Milliarden Euro Haushaltsüberschüsse erwirtschaftet. In den gleichen Jahren hat die grün-rote Landesregierung trotz bester Haushaltslage die massivsten Kürzungen und Stellenstreichungen bei der Lehrerschaft seit Bestehen des Landes Baden-Württemberg beschlossen und zu großen Teilen im Umfang von mehreren hundert Millionen Euro auch schon umgesetzt. „Der Unmut an den Schulen wächst“, versichert der VBE-Sprecher. Der Bildungsaufbruch mutiert nach Auffassung vieler Betroffener eher zu einem Bildungssteinbruch. „Mit der vorformulierten Postkarte kann jede Lehrkraft im Land den Forderungen des VBE nach mehr Investitionen in Bildung, Schule und Lehrerschaft schnell, kostengünstig und – so hoffen alle Beteiligten – auch möglichst nachhaltig Nachdruck verleihen“, so VBE-Sprecher Michael Gomolzig.