VBE hat kein Verständnis für individuelle Feriengleitzeit

Eltern bringen ihren Kindern so das Schwänzen bei

Stuttgart. Am Sonntag gehen in Baden-Württemberg die zweiwöchigen Pfingstferien zu Ende. Trotzdem sitzen am Montag nicht alle Schüler in den Klassenzim­mern. Manche Eltern haben ihren Kindern eigenmächtig eine Verlänge­rung genehmigt und gönnen ihnen so unerlaubterweise Gleitzeitferien. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) sieht solches Elternverhalten nicht als eine Lappalie, nicht als Kavaliersdelikt an, sondern schlicht als schlech­tes Vorbild. Wenn Schüler sich dann nämlich selber eine Auszeit genehmi­gen und den Unterricht schwänzen, sind dieselben Eltern oft völlig entsetzt.

VBE Pressesprecher Michael Gomolzig

Michael Gomolzig, Sprecher des VBE

Wenn Eltern erfahren, dass ihr Kind die Schule schwänzt, zeigen sich die meis­ten ziemlich fassungslos. Trotzdem gibt es immer wieder Erziehungsberechtigte, die ihren Kindern regelrecht vormachen, wie man Lehrer und Schule an der Na­se herumführt, indem sie eigenmächtig die Schulferien ihrer Kinder verlängern und deren Fehlen mit „Schwindel“ oder anderen gesundheitlichen Beeinträchti­gungen begründen. „Der Zweck heiligt nicht die Mittel“, rügt der VBE-Sprecher Eltern, die ihren Kindern auf diese Weise das Schwänzen beibringen.

Wenn vor oder nach Ferienblöcken der Familienurlaub unerlaubterweise ver­längert und von den Erziehungsberechtigten das Fehlen der Kinder beim Klas­senlehrer mit „Krankheit“ entschuldigt wird, lernen die Schüler von ihren Eltern, dass Schule doch nicht ganz so wichtig ist und dass man mit List und Tücke, mit Lug und Trug seinen Willen durchsetzen kann. „Wenn Kinder dieses Tricksen später auch für sich in Anspruch nehmen, sind die Eltern hellauf entsetzt“, weiß der VBE-Sprecher. Werden diese Eltern damit konfrontiert, dass ihr Kind die Schule schwänzt, fallen sie häufig aus allen Wolken und können gar nicht ver­stehen, warum gerade ihr Kind gegen Recht und Ordnung verstößt.

Bei 75 unterrichtsfreien Tagen im Jahr besteht für Eltern kein Grund, die Ferienzeiten zu individualisieren und den Beginn ohne Genehmigung vorzuverlegen oder das Ende nach Gutdünken zu verlängern. „Die Ehrlichen, die sich noch an die offiziellen, lange im Voraus bekannten Ferienpläne halten, sollen sich nicht als die Deppen fühlen müssen“, rügt der VBE-Sprecher all diejenigen, die „Schummel­ferien“ machen.

VBE zu eigenmächtigen Ferienverlängerungen:

Wenn Eltern ihren Kindern das Schwänzen beibringen

Stuttgart. Wenn Eltern plötzlich erfahren müssen, dass ihr Kind die Schule schwänzt, zeigen sich die meisten ziemlich fassungslos. Trotzdem gibt es immer wieder Erziehungsberechtigte, die ihren Kindern regelrecht vormachen, wie man die Schule vorführt, indem sie eigenmächtig die Schulferien verlängern und Kinder „wegen Krankheit“ entschuldigen. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) sieht in solchen „illegalen Gleitzeitferien“ ein schleichendes Gift für die Gesellschaft. „Der Zweck heiligt nicht die Mittel“, rügt der VBE-Sprecher Eltern, die ihren Kindern das Schwänzen beibringen.

VBE Pressesprecher Michael Gomolzig

Michael Gomolzig, VBE-Sprecher

Bisweilen zeigen Eltern durch ihr schlechtes Vorbild, dass Schule für sie nicht wichtig ist. Wenn vor oder nach Ferienblöcken der Familienurlaub eigenmächtig verlängert und das Fehlen der Kinder beim Klassenlehrer von den Eltern mit „Krankheit“ entschuldigt wird, lernen die Schüler von ihren Erziehungsberechtigten, dass Schule doch keinen so hohen Stellenwert hat und dass man mit Lug und Trug seinen Willen durchsetzen kann. „Wenn Kinder dieses Tricksen später auch für sich in Anspruch nehmen, sind die Eltern häufig hellauf entsetzt“, so der VBE-Sprecher. Werden diese Eltern damit konfrontiert, dass ihr Kind die Schule schwänzt, fallen sie meist aus allen Wolken und können nicht verstehen, warum gerade ihr Kind gegen Recht und Ordnung verstößt.

Entgegen der landläufigen Meinung findet in den letzten Tagen vor den Sommerferien „Schule statt“, wenn auch in anderer Form als sonst, da alle Klassen arbeiten geschrieben und die Zeugnisnoten gemacht sind. Jetzt stehen vor allem Erlebnispädagogik und soziales Lernen im Vordergrund: Ausflüge, Besichtigungen, Schulfeste, Vorlesestunden, Theaterstücke oder Konzerte, die gemeinsame Vorbereitung von Klassennachmittagen, Abschiedsfeiern oder Schulgottesdiensten.

Selbst ohne Schulbücher kann man vernünftig Unterricht halten. Es besteht für Eltern kein Grund, den offiziellen Ferienbeginn zu individualisieren und schleichend vorzuverlegen. „Die Ehrlichen, die sich noch an Ferienpläne halten, dürfen am Ende nicht als die naiven Dummchen dastehen“, rügt der VBE-Sprecher alle Schummelferienmacher.

20. Juli 2011