VBE zum Weltkindertag am 20. September:

„Kinderland“ als politischer Wille – „Nestwärme“ in den Familien

Stuttgart. „Die meisten Kinder werden bei uns ausreichend mit Nahrung, Kleidung, Medizin und Bildung versorgt, und trotzdem ist Baden-Württemberg noch weit davon entfernt, ein `Kinderland´ zu sein“, stellt der Sprecher des Ver­bandes Bildung und Erziehung (VBE) anlässlich des Weltkindertages fest.

VBE Pressesprecher Michael Gomolzig

Michael Gomolzig, Sprecher des VBE

Kein Kind muss hier – wie noch in vielen anderen Teilen der Erde – unmittelbar um sein Leben fürchten. Für eine wirklich glückliche Kindheit ist jedoch mehr vonnöten als täglich eine warme Mahlzeit, ein gemachtes Bett, ausreichend Kleidung, ein gepackter Schulranzen und bei Bedarf ein Fieberzäpfchen. Kinder brauchen Geborgenheit in der Familie – „Nestwärme“ -, eine liebevoll-konse­quente Begleitung – Erziehung – und immer wieder aufmunternde Anerkennung.

Unabhängig von seiner sozialen Herkunft hat jedes Kind ein Recht auf Bil­dung und Erziehung. Deutschland hat da auch nach den jüngsten OECD-Studien immer noch einigen Nachholbedarf. Deshalb möchte der VBE die bildungspoli­tischen Anstrengungen der neuen Landesregierung insbesondere auf den Ele­mentar- und Primarbereich gelenkt wissen. Die ersten zehn Lebensjahre sind die wichtigsten in der Bildungsbiografie eines jeden Kindes.

„Wir, Eltern wie Lehrer, stehen in der Pflicht, jedem Kind Zuwendung, Aner­kennung, Geborgenheit und neben der Erziehung eine umfassende Bildung an­gedeihen zu lassen“, so der VBE-Sprecher. Dadurch werde eine solide Basis für ein gesundes Selbstvertrauen des Kindes gelegt. Das sei unabdingbar für ein eigenverantwortliches Leben als mündiger Bürger in einer demokratischen Ge­sellschaft. Der VBE appelliert anlässlich des Weltkindertages an alle Erzie­hungsberechtigten, ihren Kindern dauerhaft verlässlichen Halt zu geben – in guten wie in wirtschaftlich schwereren Zeiten.

„Dass Eltern ein großes Interesse an der Entwicklung ihrer Kinder haben, hat sich erst wieder in der vergangenen Woche bei den Einschulungen im Land ge­zeigt. Diese Hoffnung, dieses Vertrauen – auch in die Institution Schule – gilt es zu erhalten“, so der VBE-Sprecher. „Eltern und Lehrer sollten sich als ebenbür­tige Partner einer Zweckgemeinschaft zum Wohle des Kindes begreifen. Das Land, das die Schulpflicht einfordert, muss die entsprechenden Rahmenbedin­gungen schaffen, damit in den Schulen optimal gelernt werden kann.“

18. September 2011